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Veröffentlicht am 08­.11.2010

8.22.2010 - www.bistum-eichstaett.de

Reform der Kirche muss vom Zentrum ausgehen

Bischof Hanke warnt vor "Umbauplänen", die das Ziel übersehen

Ingolstadt. (pde) - Kirchliche Reformbestrebungen dürfen nach den Worten des Eichstätter Bischofs Gregor Maria Hanke nie das eigentliche Ziel aus den Augen verlieren: Gemeinschaft mit Christus zu leben. "Reform muss immer vom Zentrum, vom Ziel her ausgehen. Deshalb muss jede kirchliche Reform vom Altar ausgehen, von der Gegenwart Christi", sagte der Bischof beim Pontifikalamt anlässlich des 950-jährigen Jubiläums der Weihe der Pfarrkirche St. Michael in Ingolstadt-Etting am Sonntag, 7. November.

Derzeit würden viele Umbaupläne für die Kirche verkündet: "Viele selbst ernannte Innenarchitekten stehen bereit für diesen Umbau", bei dem die Abschaffung des Zölibats, das Diakonat für die Frau, eine Kirche von unten und eine Umgestaltung der Strukturen propagiert werden. Doch man müsse fragen: "Was nutzt eine nach gesellschaftlichen Kriterien veränderte und durchorganisierte Kirche, in der es letztlich nicht mehr um diese tiefe und innige Gemeinschaft mit dem Herrn geht, in der sich die Kirche nicht mehr als Sakrament Christi versteht, sondern als soziologische Größe mit gruppendynamischen Prozessen, die es zu bewältigen gilt?"

Ziel des Kircheseins sei nicht zuallererst, gut da zu stehen, modern zu sein, so der Bischof in seiner Predigt. Erstes Ziel und Kerninhalt des Kircheseins sei die Liebe zu Christus, die Christusbeziehung. "Gemeinschaft mit Christus - das sagt unser Kirchesein aus: Wo wir dieses Ziel aus dem Auge verlieren, wo dieses Ziel fehlt und nicht mehr gesehen wird, wird alles Handeln, ob verändernd oder bewahrend, Technokratie." Bei den Diskussionen über die Kirche, über die Priester, über das was an der Kirche stört, werde dieses Ziel allzu oft vergessen.

"Nur die Gemeinschaft mit Christus lässt den Glauben im Alltag lebendig sein", betonte Bischof Hanke bei dem Gottesdienst. Wenn es an dieser Gemeinschaft mit Christus fehlt, werde der Glaube im Alltag leblos und nutzlos. Deshalb genüge es nicht, einmal die Woche zur Kirche zu gehen – "den Herrn auf fünfzig Minuten pro Woche zu reduzieren" -, wenn sich anschließend nichts im Leben verändert. Christsein heiße: "Die Wandlung in der Messe geht in die Wandlung unseres Lebens über". Auf diese Wandlungskraft des Lebens sollten auch alle Reformbestrebungen setzen, so der Bischof von Eichstätt.

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Zuletzt geändert am 08­.11.2010