Veröffentlicht am 30.11.2009
30.11.2009 - Süddeutsche Zeitung
Gemeinden fürchten „Distanz zur Kirche”
Die Seelsorge soll sich neu orientieren, der Reformprozess geht im Erzbistum München-Freising jetzt in seine entscheidende Phase. Am Samstag tagte die Vollversammlung des katholischen Zukunftsforums in Freising zum dritten Mal. Dabei diskutierten die 126 Delegierten mit Erzbischof Reinhard Marx über die Auswertung von mehr als 2500 Rückmeldungen aus Gemeinden, Verbänden, Berufsgruppen und Orden. Die „wachsende Distanz zur Kirche” wird demnach als das drängendste „Zeichen der Zeit” angesehen, gefolgt vom „drohenden Aussterben der Volkskirche”. Nach Angaben des Ordinariats zeigen die Rückmeldungen, dass die Pfarrgemeinden kirchliche Fragen stärker bewegen als gesellschaftliche und soziale. Bei den gesellschaftlichen Problemen wurden vor allem soziale Ungerechtigkeit, Destabilisierung von Ehe und Familie sowie die Ökonomisierung aller Lebensbereiche genannt. In den nächsten Monaten sollen daraus Ziele für die künftige Seelsorge entwickelt werden. Mit der vierten Vollversammlung soll das Zukunftsforum im Frühjahr 2010 abgeschlossen werden. Der Projektverantwortliche, Prälat Peter Beer, sagte, die Gemeinden müssten verlebendigt werden. Wichtig sei daher eine Stärkung der Ehrenamtlichen. Der Pfarrer bleibe Leiter der Gemeinde, entscheidend werde aber das kooperative Zusammenwirken aller sein, sagte der designierte Generalvikar. KNA
Zuletzt geändert am 01.12.2009