23.11.2009
Schluss mit Würzburger Synoden und überholter 'Debattenkultur'
Limburg. Der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst sieht in einer "Debattenkultur", wie es sie in der katholischen Kirche früher gegeben habe, keine Zukunft. Dies berichtet die FAZ in der Montagsausgabe. "Wir brauchen keine Neuauflage dessen, was wir schon hatten", sagte der Bischof laut dem Medienbericht am Samstag im Haus am Dom unter Verweis auf die Würzburger Synode. Bei dem Diözesantreffen hatten sich von 1971 bis 1975 Vertreter aller deutschen Bistümer zusammengefunden, um über die Zukunft der Kirche zu beraten. Tebartz-van Elst widerpsrach damit auch dem Frankfurter Jesuiten-Professor Medard Kehl, der behauptete, dass die Kirche in Deutschland bzw. in jeder Diözese alle 20 bis 25 Jahre derartige Synoden brauche. Der Bischof stellte aber klar, er wolle den synodalen Weg „unbedingt fortsetzen“, ihn aber grundieren“, etwa mit themenbezogenen Arbeitstagen. Tebartz-van Elst und Kehl sprachen bei einer Veranstaltung zum Bestehen der Synodalordnung des Bistums Limburg seit 40 Jahren.
Lesermeinung
Josephus
Erneuerung in Einheit mit dem Lehramt der Kirche Der Realismus des neuen Limburger Bischofs ist erfrischend. Wahre und echte Erneuerung kann auf Dauer nur im Einklang mit dem Lehramt des Papstes und der mit ihm verbundenen Bischöfe erfolgen!
camino
nönönö..da wird aber nüscht draus.. für den Stuhl hat der Heilige Geist schon einen Sohn des Heiligen Benedikt vorgesehen :P
FNO
Disput wem Ehre gebührt.
Synoden darf es geben, soll es geben, muss es geben. In der Gegenwart ist deren Diskurs aber weder freilaufend noch glaubenstreu sondern fremdgesteuert durch "politische Theologie", mal milder, mal härter. Deshalb wird es noch eine Weile dauern bis zur Wiederbelebung altkirchlicher Verfahren "mit Fug und Recht".
Epiklese
Aquino statt Würzburg
Ich glaube, unserer gegenwärtigen Debattenkultur mangelt es an Grundsätzlichem. Zum Beispiel an der mittelalterlichen Tradition, die Position des "Gegners" möglichst fair wiederzugeben und zu versuchen, sie in ihren stärksten Argumenten zu widerlegen. Wer aber Gläubige z.B. als "ewig gestrige Einfüsterer" beschimpft", Argumente verwirft, weil sie auf einem "vorkonziliarem Gottesbild" beruhen würden, ist von dieser guten Tradition leider weit entfernt. Auch Toleranz wird nicht mehr als das Erdulden unterschiedlicher Wahrheitsansprüche verstanden, sondern als die Annahme, daß niemand mehr Wahrheit beanspruchen darf. Gegen "Grundsatzdebatten" ist auch nichts einzuwenden, aber es wirkt auf mich immer öfter wie ein Fluchtversuch, wenn statt konkreter Einzelthemen lieber das allgemeine, unscharf-philosophische abgehandelt wird, man soziologische Trends berechnet und dann versucht wird, sich dem Zeitgeist anzupassen. "Die Kirche der Zukunft" u.dgl.
Wie sagte Professor Spaemann so schön: "Die Märtyrer der drei ersten Jahrhunderte haben nicht an die Zukunft der Kirche gedacht. Sie haben versucht, jetzt Christen zu sein. Und alles Große in der Kirchengeschichte ist entstanden wegen solcher Menschen, die sich überhaupt nicht gekümmert haben um die Zukunft der Kirche, sondern darum, Christen zu sein, JETZT."
Ottaviani
Man kann gut sehen
wohin der weg der Synoden der 70er Jahre geführt hat wichtig ist bei Synodalen Strukturen daß klar die hierarchische Ordnung der Kirche dargestellt ist
Spreemops
Bischof Fran-Peter Tebartz-van-Elst Der Limburger Bischof positioniert sich konsequent für den Kölner Erzstuhl.
FNO
Synodale Prozesse
Wer macht da wem den Prozess? Die kirchlichen Beschäftigten, mit sicherer AltersZUSATZversorgung, ziehen das Evangelium vor Gericht. Die "Synode" erkennt für Recht: Todesstrafe!
Guiseppe
Bischof der Hoffnung
Der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst ist ein Bischof der Hoffnung.
Es wird Zeit, dass sich der deutsche Mief des modernistischen Zeitgeistes verzieht aus der Kirche in Deutschland, der eben auch von der Würzburger Synode ausgegangen ist. Türen und Fenster auf, damit frische Luft aus der Weltkirche einströmen kann.
Zuletzt geändert am 24.11.2009