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Veröffentlicht am 02­.01.2014

„Kölner Erklärung“

Wir sind Kirche erinnert: 25 Jahre „Kölner Erklärung“ (6.1.2014)

„Kölner Erklärung: Wider die Entmündigung – für eine offene Katholizität“ vom 6. Januar 1989

Pressemitteilung Köln / München, 2. Januar 2014

Die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche erinnert an die „Kölner Erklärung: Wider die Entmündigung – für eine offene Katholizität“, die am Dreikönigstag vor 25 Jahren unter dem Pontifikat von Papst Johannes Paul II. und Kardinal Joseph Ratzinger als Präfekt der Glaubenskongregation veröffentlicht wurde. Damaliger Anlass waren drei Problemfelder:
  • die vom Vatikan verfolgte Praxis der Bischofsernennungen,
  • die weltweiten Eingriffe in die Freiheit theologischer Forschung und Lehre auf der ganzen Welt sowie
  • der Versuch Roms, die päpstliche Unfehlbarkeit auch auf nicht ausdrücklich als "unfehlbar" qualifizierte Lehrentscheidungen zu Glaubens- und Sittenfragen auszudehnen.

Die „Kölner Erklärung“ verurteilte dies als schleichende Rücknahme der dialogischen Strukturen der römisch-katholischen Kirche, wie sie das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) betont hatte. Konkreter Anlass waren sicher auch die Papstansprachen im Herbst 1988 zur Geburtenregelung 20 Jahre nach Veröffentlichung der Enzyklika „Humane Vitae“. Ferner kritisierte sie den von Rom durchgesetzten Wechsel von Kardinal Joachim Meisner von Berlin nach Köln auf Grund der nachträglichen, widerrechtlichen Änderung der Wahlordnung (siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Joachim_Meisner).

Die „Kölner Erklärung: Wider die Entmündigung – für eine offene Katholizität“ wurde bis Mai 1989 von über 220 katholischen Theologieprofessorinnen und -professoren aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden unterzeichnet, darunter Franz Böckle (+), Johannes Brosseder, Peter Eicher, Ottmar Fuchs, Norbert Greinacher, Johannes Gründel, Friedhelm Hengsbach SJ, Peter Hünermann, Albert Keller SJ (+), Hans Küng, Norbert Mette, Johann Baptist Metz, Dietmar Mieth, Norbert Scholl, Knut Walf, Jürgen Werbick und Hans Zirker. Als wesentliche Initiatoren gelten Dietmar Mieth, Norbert Greinacher, Albert Keller SJ (+) sowie Peter Eicher. Der „Kölner Erklärung“, die den Protest wider die Entmündigung auf den Punkt brachte, schlossen sich später über 700 Theologinnen und Theologen in der ganzen Welt an. Eine wichtige Folge der „Kölner Erklärung“ war die Gründung der „Europäischen Gesellschaft für katholische Theologie (ET)“ (www.eurotheo.eu) im Jahr 1989.

Pressekontakt Wir sind Kirche-Bundesteam:
Christian Weisner, Tel: 0172-5184082, presse@wir-sind-kirche.de
Magnus Lux, Tel: 0176-41266392, Famlux@t-online.de
Sigrid Grabmeier, Tel: 0170-8626 290, grabmeier@wir-sind-kirche.de


Links und Lesetipps:

Kölner Erklärung. Wider die Entmündigung – für eine offene Katholizität
> Kölner Erklärung katholischer Theologieprofessorinnen und Theologieprofessoren vom Dreikönigsfest, 6.1.1989

Johannes Brosseder
Eine Stellungnahme zur Kölner Theologen-Erklärung (Ökumenische Aspekte der Kölner Theologen-Erklärung),
> Orientierung 53 (1989) Heft 4, 28. Februar 1989

Dietmar Mieth
Artikel „Kölner Erklärung“ in: LThK, Neuausgabe, Bd. 4. Freiburg i. Br. 1997.

Dietmar Mieth
Eine durchwachsene Bilanz. Die „Kölner Erklärung“ von 1989 und ihre Wirkungen
> HerderKorrespondenz Heft 2/2009

Zuletzt geändert am 02­.01.2014