| |
Veröffentlicht am 27­.01.2005

27.01.2005 - epd Niedersachsen-Bremen

Brockmann "Ökumenischer Kirchentag wird kommen"

Hannover (epd). Der Vizepräsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Heinz Wilhelm Brockmann (Osnabrück), erwartet noch in diesem Jahr eine Entscheidung über einen zweiten Ökumenischen Kirchentag. "Wir werden uns sowohl auf einen Zeitpunkt als auch auf einen Ort verständigen", sagte Brockmann am Mittwochabend bei einer Podiumsdiskussion der evangelischen und katholischen Kirche in Hannover.

Der erste bundesweite Ökumenische Kirchentag fand 2003 in Berlin mit mehr als 200.000 Teilnehmern statt. Bisher konnten sich Protestanten und Katholiken auf keinen weiteren gemeinsamen Termin einigen.

Auch Elisabeth Raiser (Berlin) vom Präsidium des Deutschen Evangelischen Kirchentages sagte, der Wunsch nach einem weiteren ökumenischen Kirchentag sei groß. "Wenn es zurzeit schon bei der offiziellen Ökumene nicht weitergeht und die Kirchenleitungen auf der Stelle treten, wollen wir Laien mit einem gemeinsamen Kirchentag ein Zeichen setzen."

Sowohl Raiser als auch Brockmann betonten, dass die Kirchentage eine wichtige Funktion hätten, um die Einheit der Kirchen näher zu bringen. Der Katholikentag im vergangenen Jahr in Ulm habe gezeigt, dass sich auch das Katholikentreffen für evangelische Christen öffne. Der evangelische Kirchentag im Mai in Hannover wird nach Ansicht von Elisabeth Raiser noch ökumenischer werden als die bisherigen Veranstaltungen.

Zur Frage eines gemeinsamen Abendmahls beim nächsten ökumenischen Christentreffen sagte Raiser angesichts der katholischen Blockade, man solle diesen Punkt nicht so sehr in den Mittelpunkt stellen, sondern sich stärker auf sozial-ethische Themen konzentrieren. Auch Brockmann plädierte dafür, ein gemeinsames neues Thema zu suchen.

Dagegen sagte Christian Weisner (Hannover) von der katholischen Kirchen-Volks-Bewegung "Wir sind Kirche", das gemeinsame Abendmahl werde ein zentraler Punkt bleiben, egal ob die Kirchenleitungen dies wünschten oder nicht. Diese Auffassung wurde auch von zahlreichen Wortmeldungen aus dem Publikum bestätigt. Unter anderem hieß es, die Mahlgemeinschaft sei eine Stärkung auf dem Weg zur Gemeinsamkeit und müsse Hauptthema des nächsten Treffens sein.

Zuletzt geändert am 07­.04.2011