| |
Veröffentlicht am 06­.12.2010

6.12.2010 - Süddeutsche Zeitung

Kirchen-Reformer für weitere Aufklärung

Der Missbrauchsbericht für das Erzbistum München und Freising darf nach Ansicht der Reformbewegung „Wir sind Kirche“ für die katholischen Kirche kein Schlusspunkt sein. Die aufgedeckten Vertuschungsmechanismen müssten auch bundesweit aufgearbeitet werden, forderte „Wir sind Kirche“-Sprecher Christian Weisner. Der Münchner Erzbischof und Kardinal Reinhard Marx versprach, dass aus dem Bericht die nötigen Konsequenzen gezogen würden. Eine neue Kultur des Hinsehens sei nötig. Bayerns Justizministerin Beate Merk (CSU) lobte den kirchlichen Aufklärungswillen: „Die katholische Kirche hat einen eindeutigen Schnitt gemacht, und dafür bin ich ihr dankbar. Es ist erkennbar, dass jetzt die Opfer wirklich im Mittelpunkt stehen.“ Die frühere Staatsanwältin und Richterin Marion Westpfahl ließ für ihre Studie mehr als 13 000 Akten des Erzbistums durchforsten. Die Unterlagen stammten aus den Jahren 1945 bis 2009.

Zuletzt geändert am 06­.12.2010