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Veröffentlicht am 22­.12.2007

22.12.2007 - Donaukurier

Kritik an Bischof Müllers Berufung

Regensburg (dpa) - Die kirchenkritische Laienbewegung «Wir sind Kirche» hat die Berufung des umstrittenen Regensburger Bischofs Gerhard Ludwig Müller in die Glaubenskongregation in Rom scharf kritisiert. Die Entscheidung von Papst Benedikt XVI. sei «äußerst problematisch», erklärte «Wir sind Kirche»-Sprecher Christian Weisner am Freitag. Er verwies auf Müllers umstrittenes Verhalten als Dienstherr in dem Fall eines Priesters, dem sexueller Missbrauch von Jungen vorgeworfen wird. «Die Berufung durch Papst Benedikt gerade jetzt ist ein Affront gegen alle Bemühungen für eine klare Linie bei sexuellem Missbrauch in der Kirche und wird bei sehr vielen Menschen auf großes Unverständnis stoßen.»

Ein wegen sexuellen Missbrauchs vorbestrafter Priester war entgegen den Richtlinien der Deutschen Bischofskonferenz erneut in einer Pfarrei in Riekofen und damit auch in der Jugendarbeit eingesetzt worden. Der Geistliche sitzt in Untersuchungshaft, weil er sich in Riekofen erneut an einem Buben vergangen haben soll. Der Pfarrgemeinderat hatte Müller vorgeworfen, dass er die Menschen angesichts der dunklen Vergangenheit des Pfarrers hintergangen und getäuscht habe. Doch die erwartete Entschuldigung blieb aus, Müller machte vielmehr deutlich, dass er kein eigenes Versäumnis sehe.

Zuletzt geändert am 23­.12.2007