19.1.2016 - KNA
Kardinal Kasper: Kirchen müssen 2017 zusammenrücken
Ein gemeinsames Abendmahl für Katholiken und Protestanten werde es bis 2017 wohl noch nicht geben, meinte der Kardinal. Papst Franziskus habe bei seinem Besuch in der lutherischen Gemeinde Roms deutlich gemacht, dass er eine solche Entscheidung nicht treffen könne, zugleich aber vor allem die in konfessionsverschiedenen Ehen lebenden Menschen ermutigt, diese Frage im Gebet weiter zu bedenken. Gerade für diese Gruppe stelle sich "dringend" die Frage nach "Übergangsformen", fügte Kasper hinzu.
Nicht nur in Deutschland, sondern auch in Rom, seien die Spannungen zwischen dem Kirchenrecht und der pastoralen Praxis nicht zu übersehen. Es werde aber keine generellen Lösungen nach dem Motto geben: "Jeder kann kommen", betonte Kasper. Voraussetzung sei die innere Zustimmung zu dem, was in dem Sakrament geschehe. Kasper sprach zum Abschluss einer Ringvorlesung der "Guardini-Professur" zum Reformationsgedenken. Die Guardini-Stiftungsprofessor für Religionsphilosophie und Katholische Weltanschauung ist an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität angesiedelt. Benannt ist die seit zwölf Jahren bestehende Professur nach dem Philosophen und Theologen Romano Guardini (1885-1968). Er hielt von 1923 bis 1939 an der damaligen Friedrich-Wilhelms-Universität viel beachtete Lehrveranstaltungen. Die Professur hat derzeit der italienische Philosoph Ugo Perone inne.
Zuletzt geändert am 24.01.2016