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Veröffentlicht am 21­.10.2009

21.20.2009 - Radio Vatikan

Synode: „Afrikas Kirche würde ohne Frauen sterben“

Frauen sind in der Gesellschaft und auch in der Kirche Afrika noch immer nicht an der Stelle, die ihnen zusteht. Mehrere Synodenväter haben diesen Sachverhalt in den Mittelpunkt ihrer Redebeiträge gestellt. Über die Frau in der afrikanischen Kirche hat unsere Synoden-Korrespondentin Gudrun Sailer mit Erzbischof Charles Palmer Buckle von Accra in Ghana gesprochen.

„Die Mehrheit unserer Gläubigen sind Frauen – so zwischen 60 und 70 Prozent. Meiner Meinung nach können wir die Frauen nicht ausschalten von der Verwaltung der Kirche. Ohne Frauen wird die katholische Kirche in Afrika zugrunde gehen – ehrlich gesagt! Darum sind wir der Meinung, je mehr Frauenförderung wir in der Kirche verwirklichen können, desto mehr werden auch unsere Jugendlichen, unsere Kinder und auch unsere Männer profitieren. Frauen haben ein besonders Charisma. Das müssen wir annehmen.“ Besonderes Potential haben die Frauen nach Ansicht des ghanische Erzbischofs im Bereich Bildung.

„Zum Beispiel in der Priesterausbildung, wo sie als Theologinnen lehren – wir brauchen das, damit die Seminaristen sofort merken, dass für ihre Bildung Frauenwürde ehrlich angenommen werden muss. Zweitens, in meiner Diözese haben wir 160 Schulen in kirchlicher Trägerschaft – an der Spitze ist eine Frau, die mit Herz und Seele dabei ist. Über 70 Prozent des Lehrpersonals ist weiblich. Sie haben also eine sehr wichtige Rolle.“

Auch in den Pfarreien kann das weibliche Element noch aufholen, meint Erzbischof Palmer-Buckle. Allerdings brauche es für eine echte Wertschätzung der Frauen in der Kirche noch mehr Akzeptanz von Seiten der Universalkirche. „In meiner Diözese beispielsweise hatten wir im Februar eine Synode, unsere zweite. Über 60 Prozent der Teilnehmer waren Frauen. Sie haben sich sehr stark für Frauenwürde und Frauenrechte in der Kirche ausgesprochen, und ich habe das angenommen. In den normalen pastoralen Gremien und auf Diözesanebene sind bereits welche vertreten. Aber wir müssen Frauen haben, nicht nur weil sie Teil der Choreographie sind. Sondern ausgebildete Frauen sind in der Lage, ihr Engagement einzubringen. Das wird, glaube ich, ganz langsam mit der Zeit auch in der Universalkirche ankommen.“

Zuletzt geändert am 25­.10.2009