| |
Veröffentlicht am 29­.06.2008

29.6.2008 -- Der Dom (Paderborn9

zum Thema "Exorzismus"

In den verschiedenen Medien ist Ende Mai über das Thema "Exorzismus" in der Kath. Kirche berichtet worden. Im Bistum Paderborn hat es nach Aussage des Pressesprechers des Erzbistums Paderborn, Ägidius Engel, vor über 5 Jahren drei Fälle von kirchlich begleitetem Exorzismus gegeben. Diese Praxis (des öffentlichen Umgangs mit dem Thema) des Erzbistums Paderborn wird von der Bistumsgruppe "Wir sind Kirche" sehr begrüßt.

Aus dieser Praxis heraus muss aber ein endgültiger Schlussstrich unter das Thema "Exorzismus" in der katholischen Kirche in Deutschland und weltweit gezogen werden, damit sie nicht noch mehr an Glaubwürdigkeit verliert und um entsprechenden Medien nicht noch "Steilvorlagen" zu liefern. Auf solche Konsequenzen und auf Aktivitäten des Papstes, der sich u.a. Exorzismus-Beauftragte in jedem Bistum wünscht, wurde leider in Ihrem Artikel nicht eingegangen. Aktuelle Äußerungen des Pressesprechers gegenüber dem Kölner Stadt-Anzeiger, dass "Der Exorzismus zum Wesen der Kirche" gehört, sind nicht nachvollziehbar. Vielmehr ist es an der Zeit, dass Begriffe wie der / das "Böse" und "Teufel" menschen- und zeitgerecht definiert werden. Auch die Taufe hat - im Gegensatz zu entsprechenden Äußerugen von katholischer Seite in den Medien - nichts mit Exorzismus zu tun. Letztlich geht es darum, welch ein Gottesbild zugrunde gelegt wird.

Nach wie vor geht die kath. Kirche in Deutschland - Laienorganisationen und Amtskirche - in Mehrheit mit dem Thema "Exorzismus" nicht offen um. Entsprechende Anfragen von "Wir sind Kirche" blieben bis auf das Bistum Würzburg unbeantwortet. Bis jetzt ist es nicht gelungen, die Texte des neuen Exorzismus-Ritus von 1999 zu erhalten. Das ganze Thema als "Medienblase" zu bezeichnen, wird der Problematik nicht gerecht.

Mit geschwisterlichen Grüßen für die Bistumsgruppe "Wir sind Kirche"

Dr. Manfred Dümmer, Bielefeld

Zuletzt geändert am 05­.08.2008