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Veröffentlicht am 25­.11.2007

25.11.2007 - www.oberpfalz.net

zum Interview mit Bischof Dr. Gerhard Ludwig Müller zu seinem fünfjährigen Amtsjubiläum

Wann hat Bischof G. L. Müller - außer beim liturgischen Confiteor - je ein Schuldbekenntnis gesprochen? Schuld sind immer die anderen, die ganz kleine Gruppe der "Kirchenfeinde"! Wie wenn Schuld auseinander dividierbar wäre und jeder Sterbliche – außer den Pharisäern - nicht immer wieder bescheiden sprechen müsste: "Herr, sei mir armen Sünder gnädig." Das Rotieren, dass er zu noch viel Größerem befähigt ist und vom Papst beauftragt werden möge, trieft aus allen Ritzen.

Das Glaubensdepositum, dass man dem Bischof nur blind zu folgen braucht, macht ja alles so einfach und die andere Erfahrung, nämlich 'Ecclesia semper reformanda' obsolet. Für wie dumm werden die Christen in Ostbayern gehalten, dass sie einen guten Baum nicht an guten Früchten erkennen können sollten? Wenn da ein halbe Duzend Gemeinden an einem Tag besucht werden, dann dies Begegnung mit den Menschen zu nennen, ist schon ein starkes Stück Realitätsverlust. Napoleon ist vor 200 Jahren auch hierzulande, zwischen Abensberg und Eggmühl, über die Dörfer gefegt und hat Paraden abgenommen.

Mag sein, dass ihm einige, die nicht durchgeblickt haben, zugejubelt haben. Ich würde ihn darob heute nicht mehr feiern. Es gibt eben abgehobene Menschen, die eine eminente heilige Weihe bekommen zu haben glauben. Von unten, von der zu leitenden Gemeinde, brauchen sie keine Beauftragung (Ordo), weil die Ortsgemeinden sich zugunsten der hierarchischen Vatikanverwaltung haben entmündigen lassen. Wer an dieser Kirche nur das Heilige und Irrtumslose - und nicht zugleich auch das Sündige sehen wollte, ist einer monophyitischen Irrlehre aufgesessen. "Ich aber weiß, wem ich geglaubt habe. Halte du dich an den Glauben und die Liebe, die wir in Jesus Christus haben." (2.Tim 1,12f)

Wolfgang Dettenkofer

Zuletzt geändert am 19­.01.2008