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Veröffentlicht am 03­.10.2007

3.10.2007 an die Augsburger Allgemeine

zu "Muslime bringen Werte mit" vom 29.9.2007

Bischof Walter Mixa warnt: „Ein Kontinent,der dem Islam nichts anderes als ein liberales Fragezeichen oder eine Gleichgültigkeit entgegenzusetzen hätte, werde der Ausbreitung des Islam schwerlich auf Dauer widerstehen können." Richtig müßte es heißen: Eine in Konfessionen gespaltene Christenheit und damit ein schwaches Christentum wird der Ausbreitung des Islam nicht widerstehen können. Deshalb ist die ökumenische Bewegung mit dem Ziel der Einheit aller Christen so wichtig. Einigkeit macht stark.

Leider ist es die römisch-kath. Kirche, die am wenigsten Interesse an der Ökumene zeigt. Denn zu viele ihrer Repräsentanten erstreben - ohne es bisher offen zuzugeben - eine Rekatholisierung des Kontinents. Aber die Geschichte lehrt, daß diese zum Scheitern verurteilt und auch nicht wünschenswert ist. Es bleibt zu hoffen, daß diese Fundamentalisten die Einheit der Christen so wenig verhindern können, wie der Fall der Berliner Mauer verhindert werden konnte. Auch damals gab es viele Politiker beiderseits der Mauer, die kein Interesse an deren Einsturz und damit an der Einheit der Nation hatten. Aber das tapfere und mutige Volk hat solange demonstriert bis die Obrigkeit handeln mußte. Was das Staatsvolk kann, kann auch das Kirchenvolk.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Gerhard Hösle

Zuletzt geändert am 11­.12.2007