Ermutigung und kritische Begleitung


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> Worte der Ermutigung und kritischen Begleitung 2020

P. Bernhard Häring in einem Schreiben an die KirchenVolksBewegung im September 1997

"WIR SIND KIRCHE, weil wir sie lieben, weil wir an ihren göttlichen Ursprung und ihre erhabene Berufung zum Heil der Welt glauben. Ist unsere Liebe zur Kirche echt, ist uns sonnenklar, daß ihr durch "fromme Lügen" nicht gedient ist.

Wir glauben nicht nur, daß die Kirche stets der Erneuerung bedarf und daß wir alle, auch "Kirche von unten" dabei mitverantwortlich sind. Wir rühren uns. Wir setzen uns in Bewegung.

Unsere Hoffnung für die Kirche und unsere Freude an allem, was in der Kirche lebensträchtig und dem Evangelium treu ist, darf uns weder blind noch stumm machen angesichts von gefährlichen Mangelerscheinungen und lebensfremden Praktiken und Strukturen.

WIR SIND KIRCHE ist uns unabdingbare Verpflichtung, an der stets nötigen Reform mutig mitzuarbeiten. Gemeinsames Bemühen bedarf der "Vernetzung".

WIR SIND KIRCHE heißt auch: Wir entziehen uns nicht unserer gemeinschaftlichen Verpflichtung. Wir wollen mit den Autoritätsträgern, nicht gegen sie arbeiten. Wir äußern Kritik und nehmen Kritik an uns an, weil wir an den Geist der Unterscheidung glauben. Wir sind auf dem Weg mit Dem, der der Weg, die Wahrheit und das Leben ist."

P. Bernhard Häring (1912-1998), Redemptoristenpater und anerkannter Moraltheologe, gehörte zu den Erstunterzeichnern des KirchenVolksBegehrens in Deutschland.

> Nachruf von Wir sind Kirche zum Tode von P. Bernhard Häring († am 3. Juli 1998)


Lese-Tipps:
Bernhard Häring: Ich habe deine Tränen gesehen. Trostbuch für Kranke und ihre Wegbegleiter. Herder 1998. ISBN 3-451-26684-9
Martin Leitgöb: Bernhard Häring – Kirche im Zeichen der Barmherzigkeit. Tyrolia 2015. ISBN 978-3-7022-3478-2, ISBN 978-3-7022-3501-7 (E-Book)

 

Worte der Ermutigung und kritischen Begleitung zum 30-jährigen Bestehen von Wir sind Kirche

60 Jahre nach Abschluss des Zweiten Vatikanischen Konzils und 50 Jahre nach Ende der Gemeinsamen Synode in Würzburg begeht die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche im Herbst 2025 ihr 30jähriges Bestehen. Wir laden ein, uns aus diesem Anlass ein kurzes schriftliches Wort der Ermutigung und /oder der kritischen Begleitung zu senden – rückblickend, aber auch gerne mit Ausblick auf die kommenden Jahre. Schon über zwei oder drei Sätze, die wir dann mit Namen oder auch anonym veröffentlichen, freuen wir uns sehr.
Weitere Zuschriften bitte senden an: aktuelles@wir-sind-kirche.de oder ulbrich@wir-sind-kirche.de


Liebe Schwestern und Brüder in der Kirchenvolksbewegung Wir sind Kirche,  60 Jahre nach Abschluss des Zweiten Vatikanischen Konzils und 50 Jahre nach Ende der Gemeinsamen Synode in Würzburg begehen Sie in diesen Tagen Ihr 30-jähriges Jubiläum. Auf diesem Wege gratuliere ich herzlich dazu. Immer wieder hatte ich Gelegenheit mit Ihnen im Gespräch zu sein, als EKD-Ratsvorsitzender ebenso wie nun als Vorsitzender des Weltkirchenrats – sei es auf Kirchen- und Katholikentagen oder bei anderen Gelegenheiten. Mit ihrer kritischen Begleitung der Kirche tragen Sie dazu bei, dass die Kirche als „wanderndes Gottesvolk“ in Bewegung bleibt und sich immer wieder selbst in ihrer empirischen Existenz darauf hinterfragt, ob sie wirklich Salz der Erde und Licht der Welt ist, so wie Jesus es uns aufgetragen hat. Wir brauchen diese Bewegung, egal, welcher Konfession wir angehören. Ich habe mich immer gefreut, zu spüren, dass Wir sind Kirche den Weg ökumenisch gemeinsam mit Christinnen und Christen aller Konfessionen zu gehen bestrebt ist. Nur so können wir dieser gespaltenen Welt das Zeugnis der Einheit geben, das sie so dringend braucht. Lassen Sie uns auch in Zukunft gemeinsam in unseren Kirchen dafür werben, dass nie die je eigene Konfession an der ersten Stelle steht, sondern Christus allein! Herzlich, Ihr Heinrich Bedford-Strohm
Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm, Vorsitzender des Weltkirchenrats, Extr. Prof. University of Stellenbosch, Hon. Prof. Universität Bamberg

"Jede Gemeinschaft lebt von Überzeugung, Engagement und Begeisterung. Wir sind Kirche verkörpert das seit Jahrzehnten und ist deshalb für die Gemeinschaft der Gläubigen der Kirche von großer Wichtigkeit und Bedeutung." Tanti Saluti Simon
Simon Biallowons, 80339 München
Geschäftsführung Verlag Herder GmbH

Wir sind Kirche macht mit einem zentralen Glaubenssatz ernst: Ohne Gläubige keine Kirche! Lange vor den Debatten um Synodalität hat diese Initiative das eigentlich Selbstverständliche und in der katholischen Kultur doch so stark Verdrängte lebendig gemacht. Dafür sollten ihr alle in der Kirche dankbar sein - und selbst die Geste wiederholen, die damit geprägt wurde.
Daniel Bogner, Prof. für Moraltheologie und Ethik, Universität Fribourg/Schweiz

Netzwerke bilden und kritische Spannkraft behalten - Die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche (WsK) hat sich immer dadurch ausgezeichnet, dass sie mit verbündeten Gruppen und Organisationen in Netzwerken zusammengearbeitet hat und selbst unermüdlich daran gearbeitet hat, solche Netzwerke zusammenzuführen. In den vergangenen 30 Jahren dürfte da eine erstaunlich große Zahl zusammengekommen sein. Von Anfang an hatte WsK das Anliegen einer Reform der katholischen Sexualmoral im Blick. Das hat konsequent zur Solidarität mit queeren Menschen in der Kirche geführt. Diese beiden Aspekte haben dazu geführt, dass wir immer wieder auf internationaler Ebene zusammengearbeitet haben: WsK als eine treibende Kraft im International Movement We Are Church (IMWAC) und die katholische Arbeitsgruppe des European Forum of LGBTI+ Christian Groups. Das erste Mal war bei der Vorbereitung der Council 50-Tagung in Rom, bei der katholische Reformgruppen aus allen Kontinenten zusammenkamen und den Katakombenpakt, den eine Reihe von lateinamerikanischen Bischöfen beim 2. Vatikanischen Konzil geschlossen hatten, erneuerten. In den letzten Jahren hat uns der weltweite Synodale Prozess zusammengeführt: In Prag nahmen wir mit unseren Bannern die Delegierten der europäischen Kontinentalen Versammlung vor deren Eröffnungsgottesdienst in der Redemptoristenkirche in Empfang, um sie daran zu erinnern, wie wichtig es ist, dass die katholische Kirche in ganz Europa queere Menschen willkommen heißt und sie nicht mehr mit Konversionsbehandlungen bedroht. Im Oktober 2024 waren wir gemeinsam an der Konferenz des Netzwerks „Roots & Branches“ beteiligt, die den Blick auf die Reformanliegen der Gläubigen in Indien, Amerika und Afrika erweiterte. Seit ihrer Gründung haben die Mitglieder von Wir sind Kirche immer wieder auf die Schwachstellen der Kirche hingewiesen und den Mächtigen in der Kirche kritische Fragen gestellt. Diese Kritik basierte immer auf einem hohen Kenntnisstand und einem bewundernswert guten Urteilsvermögen, gepaart mit der Bereitschaft zu Begegnung und Dialog. Ich gratuliere der WsK zu der Spannkraft und dem Durchhaltevermögen, die sie dabei gezeigt hat, und hoffe, dass die neue Form der Synodalität es uns allen in Zukunft etwas leichter machen wird, für die nötigen Reformen in der Kirche Gehör zu finden.
Dr. Michael Brinkschröder, Vorsitzender der Katholischen Arbeitsgruppe des European Forum of LGBTI+ Christian Groups

30 Jahre Wir sind Kirche Eine Gratulation.
Wir sind Kirche ist etwas, was jede moderne, politisch tätige Organisation unbedingt braucht: die loyale Opposition. Wir sind Kirche ist Opposition, denn sie stellt beharrlich (im Übrigen: überaus plausible) Forderungen, die jene, die in der Kirche die Macht haben, gegenwärtig (weitgehend) nicht erfüllen wollen. Sie ist loyal, weil sie die grundsätzliche Autorität der Bischöfe nicht in Frage stellt, sich daher immer wieder an sie wendet und generell fast immer im Rahmen des Kirchenrechts bleibt.
Jede Institution muss für ihre loyale Opposition dankbar sein. Denn ohne sie wäre sie kaum wahrnehmungs-, diskussions- und damit gegenwartsfähig. Loyale Oppositionen unterschätzen auch regelmäßig ihre Wirkung. Das ist ganz natürlich. Denn sie messen ihre Wirkung an ihrem Oppositions-, also Minderheitenstatus und haben so gesehen natürlich Recht. Sie haben nicht die Herrschaft.
Aus dieser bottum up-Perspektive sind sie schwach und die anderen stark. Von einer Außenperspektive aus betrachtet aber sind sie Teil des Gesamtsystems Kirche und Teil seines Spiels und sogar ein wichtiger. Sie sind in diesem System eine der virulentesten, wenn nicht sogar der lebhafteste Akteur: Sie setzen Themen, bestimmen die Schauplätze, zwingen die Obrigkeiten permanent zur Reaktion und befinden sich ständig in Bewegung.
Ein Problem freilich hat Wir sind Kirche: Es ist (höchstwahrscheinlich) ein Generationenphänomen. Befreiung als Aneignung und Selbstkonstitution durch loyale Institutionenkritik: Das war (und ist) das Partizipationsmuster der kirchlich noch engagierten Teile der 68er- und der Boomer-Generation. Von den Generationen vorher unterscheiden sie sich durch Kritik und Befreiung, von den Generationen nachher durch grundsätzliche Loyalität und Aneignung der Tradition. Das drängendste Problem von Wir sind Kirche dürfte daher sein: Wie erfinden Sie sich in den nächsten Generationen und mit ihnen neu?
Wir sind Kirche ist wirklich notwendig. Man muss Ihnen zu Ihrer Beharrlichkeit gratulieren und für die Zukunft nur Alles Gute wünschen.
Prof. i.R. Dr. Rainer Bucher, Bonn.

Ich fand damals den Anfang super und mutig und finde es großartig, dass es schon so lange besteht und etwas bewegt. Ich habe die Entwicklung aufmerksam verfolgt und lese sehr gerne die Infos. Weiter so! 
Christa Dencker, 24109 Kiel

Ich bewundere den Mut und die Beharrlichkeit aller ehrenamtlicher Akteure. Herzlichen Dank!
Mir tun besonders die Stunden am Jakobsbrunnen gut.
Lorenz Dierschke, 53359 Rheinbach

Respekt für 30 Jahre mühevolle Arbeit um Reformen. Zu Beginn hatten wir die Gelegenheit Herrn Christian Weisner bei uns zum Abendessen zu haben und anschließend als Referent bei unserem monatlichen St. Barbara Familienkreis  Treffen.  Leider sind wir heute - als Rentner -  die einzigen Unterstützer geblieben. Trotzdem weitermachen, wertes Bundesteam. Vielleicht erleben wir doch noch grundlegende Veränderungen in unserer Kirche. 
Stefan Ernst, 31241 Ilsede

Liebe Wir sind Kirche-Familie! Da ich 1996 mit Knud Schmidt in Kiel zum Diakon geweiht wurde und Christian Weisner mit lila Stola ein Jahr später uns beiden in Hamburg zur Priesterweihe Gottes Segen wünschte, bin ich „von Anfang an dabei“ – zumal die jesuitische Studienausbildung in Frankfurt-Sankt Georgen ein hilfreiches Rüstzeug für ein „gesundes Amtsverständnis“ war und ist. Unsere Zeitschrift der Eutiner Dekanatsjugend hieß „Gegenstrom“: Danke allen, die mich und so viele seit 30 Jahren ermutigen, nicht ausgetreten zu sein, sondern Kirche vor Ort geisterfüllt miteinander zu leben.
Felix Rösel hat u.a. in Mecklenburg die Gebietsreformen untersucht, die ja – analog zu den jetzigen kirchlichen Fusionen - Effizienz- und Einsparpotentiale der kommunalen Verwaltung heben sollten. In seiner Studie konnte Rösel aufzeigen, dass die moderne empirische Literatur nur in wenigen Fällen eine solche Wirkung belegen könne; eine zunehmende Zahl von Studien zeige hingegen unbeabsichtigte Nebenwirkungen wie eine sinkende Wahlbeteiligung der Bürger und steigende Stimmanteile für rechtspopulistische Parteien. Gebietsreformen könnten außerdem damit einhergehen, dass die Ungleichheit im wirtschaftlichen Wachstum innerhalb der neu gebildeten Gemeinden wachse.
Es war in der Historie immer schädlich, wenn wir als Kirche einfach „mitmachten“; das erleben Zeitgenossen, die ihren Kirchenaustritt erklären, übermächtig: Bei Euch geht es doch auch nur um Macht / Machtmissbrauch, Geld und Selbstbeschäftigung! Die Kirche in Deutschland schafft sich selbst ab, kritisieren selbst wohlwollende Mitmenschen. Sucht man nach dem häufigsten Grund für einen Kirchenaustritt, findet man diesen unter dem Stichwort Beziehungsabbruch. In Neubrandenburg, wo ich Diakon und Pfarrer sein durfte, beklagten betagte Zeitgenossen, dass „unter Hitler und Honecker die Kapelle vor ihrer Haustür noch erhalten geblieben war – jetzt verschwinden sie ebenso wie Bushaltestellen, Bäcker und Friseure“ – Beziehungsabbruch. Kirche im Minusbereich. Seit Jahren werden Kirchenobere nicht als Mystiker, sondern als Gewerbetreibende, Vorstandsvorsitzende, Manager wahrgenommen. Die katholische Kirche in Deutschland wird Kritikern zufolge mehr und mehr zu einem Turmbau zu Babel, errichtet von Verwaltungs- und Bürokratiefachleuten, die sogar ihre eigene Sprache fest etabliert haben („Fundraising, Taskforce, Mitarbeitende, Konsumenten“). Geweihte Amtsträger werden kaum noch als Seelsorger empfunden, vielmehr aber als Manager, die unter Zeitdruck riesige pastorale Räume durcheilen müssen.
Wir sind Kirche! Und weil mich in Taizé, bei Weltjugendtagen und Wallfahrten immer diese grenzüberschreitende „Kirchen-DNA“ begeistert, füge ich hinzu: Wir sind Weltkirche, eine Weltenfamilie! Das war, ist und bleibt die Überlebensformel in der Nachfolge Jesu, der gegen den Strom schwamm („Etiam si omnes, ego non“) und die Feindesliebe ins Stammbuch schrieb. Ich reihe mich also dankbar ein in die große Schar derer, die rufen: In 20 Jahren werden wir das Goldene feiern! Herzlich Euer
Felix Evers, derzeit Pfarrer in Hamburg-Billstedt

Als Stiftungsrätin der Herbert-Haag-Stiftung, welche sich auch die Aufgabe gestellt hat, fortschrittliche religiöse Bewegungen miteinander ins Gespräch zu bringen und zu vernetzen, beglückwünsche ich die Basisbewegung Wir sind Kirche zum 30-jährigen Gründungsjubiläum!
Sie sind eine der vielen von der Institution der Katholischen Kirche ungehörten Bewegungen, die es sich zum Ziel gesetzt hatten, die Kirche vom 19. Jahrhundert ins Heute zu transferieren. Ihr Gründungsanlass war die durch den Kardinal von Wien ausgelöste Missbrauchskrise der Kath. Kirche in Österreich, der von offizieller Seite ein „Dialog für Österreich“ folgte, der diesen Namen nicht verdiente. Denn „Dialog“ heißt bei Kirchenoberen noch immer: das Volk soll hören, was wir sagen! In Deutschland ist die Missbrauchskrise etwa 15 Jahre später nicht mehr zu leugnen gewesen und hat inzwischen große Teile der Weltkirche erfasst. Als Reaktion darauf setzte man von Rom aus wiederum auf diese Art des Dialogs, der diesmal Synode genannt wurde und ebenso enttäuschend verlief. Immer noch gibt Rom vor, wer worüber reden darf und wer worüber eben nicht. Dass der synodale Weg in Österreich so wenig Zuspruch bekam, liegt wohl daran, dass man schon wusste, wie das ausgehen wird…
Es hat sich also in den 30 Jahren seit Ihrer Gründung in der Institution Kirche strukturell so gut wie gar nichts zum Positiven verändert. Die größte Kirchenspaltung aller Zeiten ist in Europa voll im Gang und wird von den Amtsträgern nicht einmal als solche wahrgenommen: die Gläubigen verlassen scharenweise das Schiff, das seine Funktion je länger desto mehr nur mehr im Selbsterhalt sieht. Die Gründer*innengeneration Ihrer Bewegung ist in die Jahre gekommen und den Jungen ist die Hoffnung auf Veränderung abhandengekommen.
Wir sind Kirche! - der Name ist aktueller denn je. Wenn dem Katholizismus die aufgeschlossenen jungen Menschen verloren gehen, verkommt er zu einem fundamentalistischen Segment der Neuen Rechten und ihrer populistischen Politiker, die die absolutistische Verfassung der Kirche gerne als Vorbild für ihre antidemokratischen Ziele nehmen.
Univ. Prof. Dr.theol. Dr.phil. h.c.  Irmtraud Fischer, Stiftungsrätin der Herbert Haag Stiftung, Institut für Antike, Universität Graz

Liebe GesinnungsgenossInnen! Ein Satz von Vaclav Havel kann meines Erachtens ein "Wort der Ermutigung" für die KirchenVolksBewegung sein: "Das Maß der Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat ohne Rücksicht darauf, wie es ausgeht." Pax et bonum wünscht
Ludger Funke, 48317 Drensteinfurt

Ich bin froh an der Bewegung Wir sind Kirche. Das sind wir in der Tat: WIR ALLE!
Freilich wollte Jesus keine Priesterinnen, aber er wollte auch keine Priester! Er wollte eine Jüngerschaft von Frauen und Männern.
Was diese Jüngerschaft bei ihrem Tun auszeichnet, ist das, was ich beim Besuch in meinen argentinischen Gemeinden im Busch singe: "Lächelnd hast du meinen Namen genannt!" Mit verbissenem Gesicht locken wir niemand hinter seinem Ofen hervor. Eine einladende Kirche ist uns in die Seele geschrieben - eine Kirche, die ein Herz hat. Gott hat ein Herz für uns. Warum sollten wir es nicht füreinander haben?! Gottes Segen fürs vierte Jahrzehnt!
Pfarrer Dr. Wolfgang Gramer, Bietigheim-Bissingen, Diözese Rottenburg-Stuttgart

Auf unsere Anfrage bezüglich eines Impulses für unsere Tagung zum30-jährigen Bestehen von Wir sind Kirche:
Leider kann ich nicht kommen, da ich im November 2025 unterwegs bin. Ihnen und Ihren MitstreiterInnen alle guten Wünsche zum 30jährigen. Herzlich, 
Prof. Dr. Thomas Großbölting + 11.2.2025

Ich gratuliere Ihnen herzlich und bin dankbar für Ihre Einladung nach Rom! Es ist ermutigend, dass sich ein langer Atem auszahlt, und dass Sie auf der richtigen Seite der Geschichte gestanden sind. 
Erik Händeler, 85101 Lenting

Der gefährdete Obelisk
Vor 60 Jahren schloss unsere Kirche mit dem 2. Vatikanum die selbstbewusste und rechthaberische Epoche der Piuspäpste ab. Doch das passte nicht allen und es begann ein bis heute anhaltender Ausnahmezustand. Vielstimmige, teils chaotische Impulse brachen auf und erste (bisweilen misslungene) Notoperationen zeigten, wie in diesem Organismus vieles verkrümmt, verkümmert oder falsch zusammengewachsen war, wie autoritär Rom immer noch reagierte und reaktionäre Geister ihr Haupt erhoben, die Botschaft Jesu bisweilen bis zur Unkenntlichkeit entstellten. Allmählich verloren Kirchenleitungen ebenso die Übersicht wie engagierte Reformversuche. Welch ein Glücksfall also, dass 30 Jahre später im deutschsprachigen Raum ein neuer Durchbruch gelang. Kreative Köpfe bündelten die Flut der Ideen in fünf richtungweisende Schlüsselforderungen. Die Bewegung Wir sind Kirche (WsK) entstand und das Echo war überwältigend. Die Forderungen hielten sich durch und strahlen bis heute auf die gesamte katholische Kirche aus. In hohem Maße ist dieser Erfolg der kleinen Kerngruppe von Frauen und Männern zu verdanken, die seit 30 Jahren am Ball blieben und bis in die jüngste Gegenwart hinein den Kirchenleitungen unbestechlich auf die Finger schauten.  Vier Beobachtungen finde ich bemerkenswert: (1) Heute wird WsK von den Kirchenleitungen ernstgenommen; man kann diesen Reformimpuls nicht mehr totschweigen. (2) Inzwischen hat sich WsK international mit anderen innovativen Gruppen vernetzt. So gilt WsK nicht mehr als Nestbeschmutzerin, sondern als Vorreiterin mit einer weit gehörten Stimme. (3) Es gelang, die jüngsten Skandal- und Hoffnungsthemen (Missbrauch, Sexismus, Homophobie vs. geschwisterliche und synodale Kirche) voll in die Arbeit zu integrieren. (4) Die komplexe Erneuerungsarbeit wird heute transparent und umfassend dokumentiert. Wer will, kann also die vielschichtige Entwicklung genau verfolgen. Natürlich wurde WsK nicht zur alleingültigen Speerspitze der kirchlichen Innovation; neben ihr gibt es vor Ort und in den Regionen zahllose andere Initiativen und Bewegungen. Doch WsK entfaltete immer wieder eine integrierende und identitätsstiftende Stimme. Ihre große Stärke liegt auf dem Gebiet der Institutionen und Strukturen. Zugleich hat WsK ihr kraftzehrendes, oft lautes Bohren an den Betonwänden unserer Kirche kontinuierlich mit spirituellen Inspirationen unterlegt, also auch geistlich fruchtbar gemacht. Dabei zehrt WsK intensiv von einer komplexen theologischen Grundlagenarbeit  an dogmatischen Basisfragen, kulturellen Kontexten und historischen Prägungen, an ökumenischem und interreligiösem Austausch. Damit kommt WsK aktivistischen Verengungen zuvor. Als vor einigen Wochen der bekannte Schweizer Theologe und Journalist Erwin Koller die Verdienste der eidgenössischen Reformzeitschrift Aufbruch würdigte, erinnerte er an die Neuerrichtung des altägyptischen Obelisken zur Renaissancezeit auf dem Petersplatz. Als die Seile drohten, sich unter der Last der 320 Tonnen zu erhitzen und zu reißen, rief ein Zuschauer trotz strengsten Schweigebots „Wasser auf die Seile!“. Dies geschah und eine schwere Katastrophe wurde verhindert, der unbotmäßige Rufer schließlich belohnt. Wir brauchen nach wie vor solche widerständige Kritikerinnen und Kritiker, denn selbst die römische Kirche ist in ihrer aktuellen Schieflage nicht gegen den geistigen Niedergang, einen epochalen Relevanzverlust und dagegen gefeit, dass in ihr die elementaren Jesusimpulse alle Konturen verlieren wie im Wasser der Sand. Für ihre Arbeit gebührt dieser einzigartigen Bewegung Dank. Wir wünschen ihr, dass sie nach innen dialogfähig bleibt und nach außen – entschieden, flexibel und geistbegabt - mit weltweitem Echo auf neue Herausforderungen reagiert. 
Prof. Dr. Hermann Häring

Seit nunmehr dreißig Jahren stiftet die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche dringend erforderliche katholische Unruhe. Unbeirrt fordert sie Reformen ein, deren Notwendigkeit in den synodalen Transformationsprojekten kirchliche Konturen gewinnt. Sie bemessen sich an dem systemischen Missbrauch von Macht in der katholischen Kirche, der schon 1995 von Wir sind Kirche in den Blick genommen wurde. Was sich mit dem Wiener Kardinal Groer abzeichnete, hat sich als eine Kirchenwahrheit manifestiert, deren Verschleierung Wir sind Kirche Aufklärung entgegensetzte. Mit immensem Einsatz haben die maßgeblichen Akteur*innen prophetische Stachel gesetzt. Und so bleibt Wir sind Kirche auch nach dreißig Jahren katholisch unverzichtbar!
Uni-Prof. Dr. Gregor Maria Hoff, Salzburg

„Was vom Heiligen Geist kommt, kann nicht aufgehalten werden“ - so die Weltsynode in ihrem von Papst Franziskus in das Lehramt der Kirche übernommenen Abschlussdokument von 2024. Der Heilige Geist bedient sich Menschen und Initiativen wie der KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche, um Kirche und Welt in Bewegung zu bringen. Ich bin dankbar, dass seit 30 Jahren das Feuer des Heiligen Geistes in dieser Bewegung brennt und für eine synodale Kirche mitten unter den Menschen eintritt, wirbt und lebendig ist. Als Präsident des Familienbundes der Katholiken möchte ich uns ermutigen, auf dem synodalen Weg unverdrossen und immer wieder fröhlich feiernd unterwegs zu bleiben – mit dieser tatkräftigen Gelassenheit: „was vom Heiligen Geist kommt, kann nicht aufgehalten werden.“
Ulrich Hoffmann, Präsident des Familienbundes der Katholiken, ZdK-Mitglied und Synodaler auf dem synodalen Weg, Berater der Kommission XI der Deutschen Bischofskonferenz

Ihr gehört immer noch zu meinen Hoffnungsträgern, dass sich die Kirche aus den tief im feudalen Denken verwurzelten klerikalen Strukturen herauslöst. Ich träume immer noch von einer Kirche, die uns Johannes XXIII. verkündet hat. Dass Ihr so lange durchgehalten habt und Euch immer wieder zu Wort meldet, ist für mich eine große Ermutigung. 
Alois Igelspacher, Röhrmoos/Oberbayern

Wo zwei oder drei in Namen Jesu beisammen sind, wo versucht wird, jeder/jedem gerecht zu werden, besonders den Armen, Kleinen, Schwachen...., da ist Gott am Wirken... Danke für diesen Platz bei Euch, für diese Kirchenerfahrung und Kirche-sein.... 
P. Wolfgang Jungheim sscc, 59368 Werne

Vor 30 Jahren war es nicht leicht, in der katholischen Kirche zu bleiben und zu arbeiten. Die Gründung von Wir sind Kirche zeigte mir, dass ich mit meiner Kritik nicht allein war. In den vergangenen 30 Jahren blieb Wir sind Kirche eine Ermutigung und beeindruckte mich durch ihre Geduld. Ich freue mich, dass diese nun Früchte trägt. Danke.
Dr. Herbert Kaefer, Pfr. i. R.

Es waren bewegende Zeiten, als sich vor unserer Kirche im Bergdorf eine Schlange gebildet hatte, um das Kirchenvolksbegehren zu unterschreiben. Die Zeit war reif, die Kirchenordnung und strukturelle Körpersprache der Kirche endlich im Sinne der allgemein gültigen Menschenrechte  ins Heute zu bringen. Die konservierenden Kräfte waren (bis heute) stärker, die Menschen haben die Lust an kirchlicher Sinngemeinschaft verloren und heute ist die (Amts)Kirche in Gefahr, wieder den alten konservativen bis fundamentalistischen Kräften als Heimat zu dienen. Gut, dass es Menschen, Christinnen und Christen, Katholikinnen und Katholiken gibt, die immer wieder ihre Stimme erheben bzw. diese "neue Kirche in der Jesusbewegung" ohne Wenn und Aber paradigmatisch und konkret leben. Die Berufung aus der Taufe stellt uns in die Verantwortung, heute und jetzt. Danke Wir sind Kirche für alles Wirken und den unbändigen Mut, "dranzubleiben". 
Ferdinand Kaineder, Präsident der Katholischen Aktion Österreich

Liebes Team von Wir sind Kirche,
ich freue mich sehr, über euer Jubiläum und gratuliere ganz herzlich! Ich werde versuchen, bei der Tagung im Herbst dabei zu sein. Eure Ausdauer und Hartnäckigkeit ist bewundernswert! Statt euch frustrieren zu lassen, wie das sicher in der Absicht der Reformverweigerer lag, habt ihr einfach immer weiter gemacht. Und ihr habt Recht behalten. Eure Forderungen sind hoch aktuell und das weltweit. Und die Mauer der Abwehr hat zumindest Risse bekommen.
Zugleich habt ihr euch nicht verhärten lassen, sondern seid positiv geblieben. Auch das ist eine enorme Leistung.
Mit der Gründung von Wir sind Kirche aus Anlass des Wiener Missbrauchsskandals wart ihr auch aufmerksam für ein Thema, das in den 90er Jahren in Bezug auf die Kirche kaum eine Rolle gespielt hat. Ihr habt sehr früh begonnen, Betroffenen mit Unterstützungsangeboten zu begegnen und damit Hoffnung zu geben. Auch wir von Eckiger Tisch und ich persönlich, haben nach 2010 eure Solidarität erfahren dürfen. Für all das danken wir und danke ich euch!
Soll ich euch weitere 30 Jahre wünschen? Lieber wünschen wir euch, dass eure Anliegen weiter in das Zentrum kirchlicher Wirklichkeit vordringen, so dass eine Initiative wie Wir sind Kirche irgendwann überflüssig wird. Bis dahin, seit weiter Stachel im Fleisch der Ängstlichen und Angepassten, und Stein des Anstosses für die Mächtigen.
Viel Geduld und Kraft für die kommenden Jahre!
Matthias Katsch, Sprecher und Geschäftsführer Eckiger Tisch e.V., Berlin

Ein herzlicher Gruß zu Ihrem Jubiläum. Sie vertreten in dieser Zeit Forderungen, die lieber heute als morgen verwirklicht werden sollten. Vor tausend Jahren war die Kirche auch eine andere als heute. Das ist keine Unterwerfung unter den "Zeitgeist", sondern Zeichen, dass die Welt nicht still steht.  
Hubert Kauker, 45481 Mülheim an der Ruhr, unsere-kirche-2030.de

Wir sind Kirche hat sich bereits für Reformen in der römisch-katholischen Kirche eingesetzt, als ich mich noch lange in der Wohlfühlblase meiner Heimat-Pfarrgemeinde bewegt habe. Ich habe Hochachtung vor eurem Engagement, eurer Geduld und eurem stetigen Bemühen und der Leidenschaft, mit der ihr euch für die schon so lange überfälligen und notwendigen Veränderungen einsetzt. Leidenschaft meine ich dabei im wahrsten Sinne des Wortes, denn es erzeugt auch immer wieder Leid, wenn man versucht , an den Machtstrukturen in dieser Institution etwas zu ändern. Von daher kann ich nur DANKE für’s Wirken sagen! Bleibt gesegnet!
Andrea Keber, Maria 2.0 Nieder-Olm

Ihr habt Worte der Ermutigung erbeten. Da will ich nicht fehlen. Wir sind Kirche – wir suchen Kirche im Geiste Jesu. Wir hoffen, dass wir dazu beitragen können. „Hoffen geschieht im Tun des nächsten Schrittes“, mein Lebensmotto, nicht des übernächsten oder gar des letzten. So weit sind wir noch nicht. Also liebe Weggefährtinnen und Weggefährten: Mut zu weiteren nächsten Schritten. Der Kirchenbeton bröckelt schon. Mit herzlichen und solidarischen Grüßen
Dr. Ferdinand Kerstiens, Marl

Wir sind als konfessionsverbindendes Ehepaar seit langem Eure Leser und freuen uns über Eure Informationen! Wir ahnen wieviel Arbeit darin steckt, denn wir sind selbst in mehreren ökumenischen Initiativen eingebunden. BITTE WEITER SO! An den Gesprächen am Jakobsbrunnen sind wir auch beteiligt gewesen. Eure Einladung nach Nürnberg können wir leider nicht annehmen, aber wir sind im Gebet dabei! 
Dr. Ingeborg und Hartmut Kirschner01454 Radeberg

Wir sind Kirche: Hoffnung für die in der Kirche noch Verbliebenen! Danke für 30 Jahre Durchhalten!
Benedikta Klinkhammer, 53949 Dahlem

30 Jahre lang erinnert Ihre Initiative daran: Wir sind Kirche! Was früher am Rand der Kirche zu liegen schien, ist immer mehr ins Zentrum gerückt. Auch dank Ihnen. Aber wir sind noch lange nicht fertig. Immer wieder wird versucht, uns Getauften und Gefirmten diese Würde abzusprechen. Mit hierarchieverliebten Argumenten, gegen die klare Botschaft des Evangeliums. Als Franziskanerin habe ich gelobt, „das Evangelium unseres Herrn Jesus Christus zu leben“. Und wie bei Franz von Assisi heißt das manchmal, Widerstand zu leisten. So weit es geht in Liebe. Mit dem Versuch, die Kommunikation nicht abreißen zu lassen, auch wenn das – wie beim Synodalen Weg – unglaublich viel Energie kostet. Gut dass es Sie gibt. Bleiben Sie laut! Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum 
Sr. Dr. Katharina Kluitmann osf,  48143 Münster

Liebe „Wir sind Kirch’ler“, ihr seid Klasse! Ich verfolge euer Engagement für eine glaubwürdige, für eine hoffnungsvolle, für eine von unten her gedachte Kirche von Beginn an mit Interesse und mit Sympathie! Ein herzliches Dankeschön für 30jähriges Tun, fürs Mut machen, fürs Streiten, fürs Da-zwischen-Rufen, fürs Keine Ruhe geben! Macht bitte genau so weiter! Die römisch-katholische Kirche in Deutschland und die römisch-katholischen Christinnen und Christen in Deutschland brauchen euch! Viele herzliche Grüße aus dem Nordbadischen, euer
Manfred Köstel, 76646 Bruchsal

Ecclesia semper reformanda: Kirche muss immer die Sprache der Menschen sprechen, damit die Frohe Botschaft des Mannes aus Nazareth - die beste Botschaft der Welt! - ihre Herzen erreichen kann. Dabei hilft Wir sind Kirche seit 30 Jahren: kritisch-konstruktiv, mit Herzblut, Mut, unglaublichem Einsatz und einer klaren Vision - und mit Erfolg! Bravo, weiter so! Herzliche Grüße
Stefan Kuster, 45659 Recklinghausen

Juhuuuu!  30 Jahre Wir sind Kirche. Am Anfang war ich  dabei in Hannover in der Hildesheimer Straße. Unterschriften sammeln und bei der Auszählung. Der Erfolg gibt uns Recht: Wir, die diversen Menschen, sind KIRCHE. Und: JA, die fünf  Forderungen immer noch so aktuell. Jetzt kann ich nicht mehr aktiv dabei sein, bin es jedoch mit dem Herzen und meiner Aufmerksamkeit. Große herzliche Gratulation von 
Irene Kutschke, Hannover

Wir sind Kirche steht für beharrliches und mutiges Engagement und den Willen, eine zeitgemäße Kirche zu gestalten, die Demokratie, Gleichberechtigung und Offenheit integriert und die Bedürfnisse der Menschen und ihre Stimmen ernst nimmt. Eine religiöse Graswurzelbewegung im besten Sinn!
Prof.in Dr. Ute Leimgruber, Pastoraltheologin, Stiftungsrätin der Herbert Haag Stiftung, Regensburg

Liebe FreundInnen von Wir sind Kirche, gerne möchten wir euch ganz herzlich zu eurem 30-jährigen Bestehen gratulieren und euch alles Gute für viele weitere Jahre eurer Arbeit wünschen! Wir denken froh und dankbar zurück an unsere gemeinsamen befreiungstheologischen Veranstaltungen, besonders an das von euch und uns gemeinsam organisierte Treffen 2015 in Rom mit 300 TeilnehmerInnen, bei dem wir an den Katakombenpakt von 1965 erinnert und nach Wegen gesucht haben, diesen zu aktualisieren. Wir bedauern, dass unsere Zusammenarbeit in den letzten Jahren weniger intensiv war und hoffen auf neue Gelegenheiten im Geiste eines Christentums aus den Katakomben gemeinsam weiter zu machen!Herzliche Grüße, für das gesamte ITP-Team, Julia
Dr. Julia Lis, Institut für Theologie und Politik, Münster

«Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch.» Dieser ermutigende Satz von Hölderlin begleitet mich seit Jahrzehnten. Ist es vermessen zu sagen: Vor 30 Jahren, als die Kirche Österreichs in einer gefährlichen Zeit war, kam der rettende Gedanke, durch das Kirchenvolks-Begehren eine Gegenkraft zu schaffen? 
Inzwischen durften wir erfahren: Das Unternehmen war keine Eintagsfliege. Und kein lokal beschränktes Ereignis! Im ganzen deutschen Sprachraum und darüber hinaus gibt es durch all die Jahrzehnte hindurch Menschen, die nicht resignieren und noch immer auf die «Rettung» ihrer Kirche hoffen; und vor allem auch, darauf hinarbeiten. 
Was mein leider allzu früh verstorbener Freund Leo Karrer, Pastoraltheologe in Freiburg/Schweiz, unermüdlich allen Kirchenreformerinnen und -Reformern gewünscht hat, wünsche ich ihnen für die nächsten 30 Jahre und darüber hinaus: einen langen Atem. 
Walter Ludin, Kapuziner und Journalist, Schwyz

Vor 30 Jahren hat Wir sind Kirche die Menschen in unserer Gemeinde elektrisiert. - Viele Unterschriften. - Das Beste ist, dass die Aktion bis heute nachhaltig ist. - Wir haben eine Gruppe Maria 2.0, es gibt Kirchenasyl, vor der Kirche weht die Regenbogenfahne. Soeben hat der Pfarrgemeinderat das Leitbild anbei entworfen, das wohl ganz in der Tradition von Wir sind Kirche steht. - Unsere evangelische Schwestergemeinde überlegt derzeit, wie sie sich anschließen kann.
Pfarrer Franz Meurer, Köln-Vingst/Höhenberg

Euer Name drückt Selbstbewusstsein und Trotz aus und genau das ist es wohl, was wir heute mehr brauchen denn je! Da der Heilige Geist sich in der Institution Kirche nicht zurückzumelden scheint, zeigt er sich vielleicht in der Schwarmintelligenz derer, die sich - sowohl innerhalb als auch außerhalb der Institution - von der Botschaft Jesu geprägt und getragen fühlen. Das Vertrauen in die Kraft dieser Botschaft wollen wir nicht aufgeben! 
Der Name Wir sind Kirche ist auch ein Aufruf zur Solidarität all derer, denen es um Menschlichkeit und Gerechtigkeit geht, gegen Klerikalismus, gegen die Ungleichbehandlung von Frauen, gegen Machtmissbrauch im Namen Gottes! 
Unser großer Wunsch ist, dass Wir sind Kirche weitermacht und viele junge Menschen erreicht! 
Rosi Mittermeier, Initiative Sauerteig, Garching an der Alz

Wir denken, dass sich Dank eurer Arbeit in den letzten Jahren doch Wichtiges getan hat in der Kirche in Deutschland (und Österreich). Dank eurer Hartnäckigkeit ist der Synodale Weg beschritten worden und wird noch. Auch ZdK und die meisten Bischöfe scheinen unsere Botschaften verstanden zu haben. Vielen Dank auch für die regelmäßigen Infoblätter und die gute Vernetzung. Bitte macht weiter so. Leider leben wir im Erzbistum Köln und haben eine besondere Last zu tragen. Aber auch wir kämpfen weiter. 
Reinald Müller und Gabriele Kulla-Müller, Haan, Wir sind Kirche, Maria 2.0 Haan, Kölner Netzwerk, Vorstand Kreiskatholikenrat Mettmann, Vorstand Pfarrgemeinderat Haan

Dank und großen Respekt für Ihr christlich-kirchliches Engagement!
Christoph Nobs, Pfarrer i.R., 81547 München

Liebe Mitglieder und Mitstreiter bei Wir sind Kirche, jetzt im November feiert Ihr, feiert Wir sind Kirche 30-jähriges Bestehen. Dazu meine herzlichsten Glückwünsche und für Euer weiteres Wirken allzeit Gottes reichen Segen.
Wir seitens Maria 2.0 schauen voll Bewunderung auf Euer langjähriges Durchhalten, womit Ihr uns ein gutes Vorbild seid im Kampf für Reformen in der katholischen Kirche. Euer stetes Engagement zur schonungslosen Aufklärung der Missbrauchsfälle in der katholische Kirche, Euer Einsatz für Menschrechte und Gleichberechtigung ALLER schätzen wir sehr und ermuntert uns, mitzuziehen. Die Zusammenarbeit mit Euch empfinde ich als sehr konstruktiv, sie ist hervorragend. Wir freuen uns auf weitere gemeinsame Veranstaltungen und Aktionen und wünschen Euch weiterhin gutes Gelingen mit viel Erfolg und dabei auch viel  Freude. Mit lieben Grüßen
Altfrid Norpoth, Maria 2.0 Deutschland

30 Jahre Wir sind Kirche: eine lange Zeit, in der so viel und doch so wenig passiert ist. 30 Jahre, in denen Sie diskutiert, Aufmerksamkeit erregt, nachgedacht und begeistert Ihren Glauben weitergegeben haben. Aber auch 30 Jahre, in denen Sie gegen Wände rennen mussten, in denen Sie schmerzhaft Ihre Ohnmacht erfahren mussten und in denen Sie oft frustiert waren über Ignoranz und Arroganz Ihres Gegenübers. Wo stehen Sie heute nach 30 Jahren? Was haben Sie bewirkt? Wo steht die Kirche? Sie haben viel ge-wirkt und leider zu wenig be-wirkt. Aber Sie haben das bewirkt, was möglich war in dieser Kirche und dafür muss ich Ihnen danken. Sie haben nicht aufgegeben, sondern beharrlich weiter gekämpft, weil Sie daran glauben, dass die Botschaft Christi etwas so Großartiges ist, dass die Kirche sie nicht kaputt machen darf.
Ich war Priester dieser Kirche und habe mein Amt aufgegeben, weil ich nicht mehr daran geglaubt habe, dass die Kirche zu meinen Lebzeiten noch den Willen aufbringen kann, sich zu verändern und einen neuen Glaubensaufbruch zu wagen. Vielleicht liegt die Zukunft des Christentums außerhalb dieser Kirche, ich weiß es nicht. Wenn das Christentum aber eine Zukunft hat, dann nicht durch Bischöfe, die Missbrauchstäter verstecken, oder Priester, die ihren Wert nur durch die Höhe ihres Kragens messen, sondern durch Menschen wie Sie, die kritisch und überzeugt Ihren Glauben leben. Danke dafür! Sie sind Kirche!
Michael Rasche, PD Dr. Dr., Philosoph und Unternehmensberater, Rotterdam (Niederlande)

Wir sind Kirche.de war für mich in den letzten Jahren immer ein Leuchtturm, wenn es um das Wesen des Christentums und insbesondere um den Kern der Botschaft Jesu ging. Die kritischen und poetischen Beiträge waren für mich immer wieder ein Aufsteller angesichts der desolaten Führung und des Zustands der katholischen Kirche und damit eingeschlossen der Perversion des Anliegens Jesu einer geschwisterlichen Welt. Ich habe auch viele Beiträge für mich persönlich archiviert, weil sie für mich sehr wertvolle Gedanken enthalten.
Nach 55 Jahren Engagement (28 Jahre als Freiwilliger und 27 Jahre als Seelsorger) werde ich auf Ende Monat die katholische Kirche verlassen und in die reformierte Kirche übertreten. Ein anderer Aspekt ist, dass ich mich bewusst nicht mehr mit der römisch-katholischen Kirche beschäftigen möchte, die ich für unreformierbar halte. Weil die Männer in den Machtpositionen genau dort sind, wo sie sein möchten …
Dr. Christoph Riedo, Schweiz

Wir sind Kirche ist für die Reformbewegung unserer Kirche in Deutschland die zentrale Kraft. Und Heimat für viele, die sich ansonsten verloren fühlen oder resignieren würden. Ihre - schon heute - historische Bedeutung wäre es wert, wissenschaftlich dokumentiert und aufgearbeitet zu werden. Meine aufrichtige Hochachtung gilt allen Aktiven für ihr unermüdliches Engagement um eine gerechtere und menschennähere  Kirche. Leider ist der Weg dahin noch weit. Daher wünsche ich weiterhin Mut, Kraft und Beharrlichkeit. Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum und frohe Feierstunden in Nürnberg!
Dr. Stephan Rohn , Frauenweihe.Jetzt., Köln"

Als 1995 das Kirchenvolksbegehren startete, aus dem bald darauf Wir sind Kirche hervorging, war ich ein entschiedener Gegner sowohl der Bewegung selbst als auch ihrer Anliegen. Die Missbrauchsvorwürfe gegen Kardinal Groer, die den Anlass dazu gebildet hatten, wollte (!) ich einfach nicht glauben. Damals vertraute ich der Kirche und ihrer Hierarchie komplett. Was für ein Irrtum! Mittlerweile steht völlig außer Frage, dass die Vorwürfe gegen Kardinal Groer weniger als die Spitze eines gigantischen Eisbergs waren. Es hat sich gezeigt, dass das Kirchenvolksbegehren ebenso wie die Gründung von Wir sind Kirche nichts weniger als prophetisch waren. Ich danke Euch für Euren Mut und Eure Beharrlichkeit. Und ich bitte Euch um Verzeihung dafür, dass ich Euch damals nicht nur nicht unterstützt, sondern entschieden bekämpft habe. Es war ein schmerzlicher Prozess zu erkennen, dass ich mich in der Kirche und ihrer Hierarchie getäuscht hatte, dass ich belogen und betrogen wurde, dass die heile Welt, die ich damals in der Kirche sah und sehen wollte, eine marode Kulisse war. Indem Ihr dazu beigetragen habt, diese marode Kulisse umzustoßen und zu entlarven, habt Ihr überhaupt erst ermöglicht, den Blick auf das zu werfen, was die Kirche wirklich ist und sein sollte. Ich liebe diese Kirche – ganz anders als früher, aber ich liebe sie. Sie ist es wert, um sie zu kämpfen, sie nicht denen zu überlassen, die sie als Machtinstrument missbrauchen, die so weiter machen wollen wie bisher, die noch immer nicht verstanden haben, welche Monster sie hervorgebracht hat und weiter hervorbringt. Ich danke Euch, dass Ihr mir und vielen anderen gezeigt habt, was die Kirche ist, wie sie sein sollte und warum sie es wert ist, mit ihr zu ringen und um sie zu kämpfen: aus Liebe zu Gott und zu den Menschen! Danke! Herzlichen Glückwunsch! Und: weiter so!
Dr. Dr. Wolfgang F. Rothe, München

Seit ich Pfarrer sein darf in St. Maximilian begleitet mich das Engagement von Wir sind Kirche. Nicht nur jetzt in der Rückschau fällt mir auf, wie wichtig Eure Beiträge, Euer Nachhaken und Nachfragen, das In-Frage-Stellen scheinbar unverrückbarer kirchlicher und moralischer Vorstellungen in unserer Kirche für mich in meiner Arbeit immer schon gewesen sind. Ich musste mich in meiner Verkündigung und meinem Stellung beziehen innerhalb der Kirche nie alleine fühlen. In all euren Kommentaren und Aktionen seid ihr  stets anständig und respektvoll gewesen, habt weder billigen Spott und Ironie im Sinn gehabt noch anders denkende oder Führungspersonen in der Kirche beleidigt. Ihr habt immer gezeigt, wie gute Streitkultur funktioniert: Einander zuhören, aufeinander zugehen, den anderen respektieren und bereit sein, umzudenken! Dafür gilt es Euch heute in besonderer Weise zu danken. Ganz persönlich aber danke ich Euch, weil das Wissen, dass da ganz einfach und normal gestrickte Katholiken ebenso empfinden, denken und die notwendigen Reformprozesse anschieben wollen wie ich, mir stets Kraft und Halt gab in meinem Engagement für die Kirche und die Menschen. Ihr seid mir immer der Garant dafür gewesen, dass ich nie aufhören werde, meiner Kirche mit klugen und lebensnahen Reformen eine Zukunft zu ermöglichen. Danke für all Euren Einsatz und Mut!
Pfarrer Rainer M. Schießler, München-St. Maximilian

Zur Würzburger Synode: "Die Würzburger Synode stellte das personale Angebot in den Mittelpunkt ihrer Ausführungen zur Jugendarbeit. Heute realisiert sich genau dieses in der offenen Kinder- und Jugendarbeit der kirchlichen Jugendzentren, deren Mitarbeiter*innen für die Kinder und Jugendlichen vor Ort ein Beziehungsangebot bereithalten, während die sonstigen Strukturen kirchlicher Jugendarbeit sich auf immer größere Territorien beziehen. „Alle Kraft in Beziehungen“ ist das Motto eines Jugendzentrums in Kirchberg, Rheinland-Pfalz."  
Da ich selbst die JugendBegegnungsStätte (JBS) St. Michael in Boppard leite, ist mir die Rede vom personalen Angebot sehr wichtig. Im Bistum Trier sehe ich, wie Strukturen der Jugendarbeit immer mehr abheben (3 Fachstellen Jugend für drei Visitationsbezirke) und zu einer reinen Dienstleistung, was Gruppenleiter*innen- und Präventionsschulungen betrifft, werden. Da ist das Wort der Synode eine hilfreiche Korrektur.   
Hermann Schmitt, 56068 Koblenz

Liebe KIrchenVolksBewegung Wir sind Kirche!
Herzliche Glückwünsche zu 30 Jahren – 30 Jahre Engagement, 30 Jahre Nicht-Unterkriegen-Lassen, 30 Jahre Geduld – 30 Jahre Hoffnung – 30 Jahre nicht aufgeben!
Herzliche Glückwünsche zu 30 Jahren – 30 Jahre unabhängige Suche nach dem rechten Weg Jesu‘ - 30 Jahre Suche nach einer besseren Kirche - 30 Jahre ohne sich vereinnahmen zu lassen - 30 Jahre immer wieder neu!
Bewundernswürdig ist all das, weil Euer schonungsloses Ansprechen der erschreckenden Wirklichkeiten im Gefüge kirchlicher Machtstrukturen in den Anfängen mit Kirchenfeindlichkeit verwechselt wurde. Häufig genug aus Machtgründen wider besseres Wissen. Solche Vorwürfe muss man erstmal aushalten! Umso mehr freut es mich, dass viel von dem, was Wir sind Kirche von Anfang an gefordert hat, mittlerweile offiziell diskutiert wird. So vieles findet sich in den Texten des Synodalen Weges wieder! Sie lesen sich wie eine späte Rechtfertigung aller Eurer Aktivitäten – auch wenn wir alle noch längst nicht genug erreicht haben. Es freut mich, dass immer mehr Gläubige erkennen, dass Wir sind Kirche nicht Kirchenzerstöre:innen sind, sondern im Gegenteil das Ziel haben, so zu verändern, dass Kirche eine Zukunft hat. Dass alle, die bei Wir sind Kirche mitarbeiten, unsere Kirche lieben. Sonst hätten Ihr doch nicht und würdet bis heute nicht so viel Herzblut in Eure Arbeit hineinstecken.
Bleibt dran! Ad multos annos! Wir alle brauchen Euch! Die Kirche braucht Euch!
Hiltrud Schönheit, Vors. des Katholikenrates der Region München

Beharrlich, immer gut informiert, ohne Polemik
Seit 30 Jahren erhebt Wir sind Kirche seine kritisch-progressive Stimme in der katholischen Kirche. Zuerst im deutschsprachigen Raum, dann weltweit. Und das nicht aggressiv und polemisch, sondern stets sachlich-ruhig, bestens informiert und zeitnah. Es erscheint nur verwunderlich, wie wenig die Kirchenleitung (bisher) auf  die stets behutsam und gut begründet vorgetragenen Reformvorschläge und Innovationsanmahnungen dieser wichtigen Laien- und Theologenbewegung in der Kirche zu hören schien. Das scheint sich nun zu ändern. Auf Einladung des Vatikans werden Ende Oktober acht Vertreter und Vertreterinnen von Wir sind Kirche an einem Heilig-Jahr-Treffen von synodalen Teams und partizipativen Gremien teilnehmen. Die Beharrlichkeit zahlt sich offensichtlich aus. Dazu kann ich dem Leitungs-Team und allen im Hintergrund Mitarbeitenden nur herzlich gratulieren.
Prof. Dr. theol. Norbert Scholl

Ich wünsche Wir sind Kirche für die nächsten dreißig Jahre, dass sie konstruktiver Stachel im Fleisch der Kirche bleiben und dem Evangelium verpflichtet weiter Reformen anmahnen und die Option für die Armen leben. Beste Grüße
Prof. Dr. Thomas Schüller, Münster

Wir sind Kirche: Mit den Anfängen dieser Bewegung hatte ich (evangelisch) zu tun: Frohmachend war das! Die Liebe zur und die Solidarität mit der katholischen Kirche habe ich ehrfürchtig bewundert und tue das jetzt noch. Wir Evangelen in kirchenkritischen Kreisen sind Profiteure dieser Bewegung. Sie gibt uns Impulse, stärkt den Mut, hält uns in Beweglichkeit und schärft den kritischen Blick. Danke Euch, Ihr glaubenden Menschen! 
Margarete Schünemann, Hannover

Liebe Schwestern und Brüder von Wir sind Kirche
mit großer Wertschätzung blicken wir auf das 30-jährige Bestehen Ihrer Bewegung zurück und gratulieren Ihnen herzlich zu diesem Jubiläum. Ihre Gründung im Jahr 1995 und die unserige zwei Jahre zuvor fielen in eine Zeit des Umbruchs, die ein neues Zeitalter der Erneuerung für die katholische Kirche in Deutschland und ganz Europa einläutete. Damals wie heute steht das Ziel im Mittelpunkt, das Antlitz der Erde und der Kirche zu erneuern und sie für die Menschen von heute zugänglich und glaubwürdig zu gestalten. Unser gemeinsamer Weg mag auf den ersten Blick unterschiedlich erscheinen. Während Renovabis als Solidaritätsaktion der deutschen Katholiken mit den Menschen in Mittel- und Osteuropa die Herausforderungen nach dem Fall des Eisernen Vorhangs in den Blick genommen hat, haben Sie sich den drängenden Fragen der innerkirchlichen Erneuerung angenommen. Doch die zugrundeliegende Motivation ist dieselbe: das christliche Gebot der Solidarität und der unerschütterliche Glaube an die unveräußerliche Würde jedes Menschen. Unser Anliegen, mit unserer aktuellen Pfingstaktion die Würde benachteiligter und kriegsbetroffener Menschen im Osten Europas zu stärken, berührt dasselbe Kernanliegen, das Sie in Ihren Bemühungen um eine geschwisterliche Kirche für alle Gläubigen in den Vordergrund stellen. Wir haben mit Respekt Ihre jüngste strategische Neuausrichtung von einem „Reparaturbetrieb“ hin zu einer „Zukunftswerkstatt“ zur Kenntnis genommen. Dieser Wandel hin zur direkten Stärkung der Gemeinden und zur Förderung von Eigenverantwortung ist ein kraftvolles Zeichen der Hoffnung. Es ist eine Entwicklung, die uns sehr vertraut ist, denn unser Prinzip der „Hilfe zur Selbsthilfe“ zielt seit 30 Jahren darauf ab, die Laien in den Gemeinden Mittel- und Osteuropas zu befähigen, ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen, ohne von zentralen Entscheidungen abhängig zu sein. Es ist ein Gewinn für uns alle, diese gemeinsame methodische Grundlage mit Ihnen zu teilen. Wir sind überzeugt, dass die Zukunft unserer Kirche von der Stärke und dem Mut ihrer Basis abhängt – von den engagierten Menschen vor Ort, die Kirche nicht nur als Institution, sondern als gelebte Gemeinschaft begreifen. In Zeiten der Krise und des Wandels ist die Hoffnung kein passives Warten, sondern eine aktive Kraft, die durch die Bereitschaft entsteht, Brücken zu bauen und von der Basis aus gemeinsam, fest im Glauben an die Gegenwart Gottes in seinem Heiligen Geist und damit in einem guten Sinn synodal unsere Kirche zu gestalten. Für die vor Ihnen liegenden Jahre wünschen wir Ihnen weiterhin Gottes Segen und jenen starken, hoffnungsvollen Geist, der Sie auch die nächsten 30 Jahre leiten möge. Ihr Thomas Schwartz
Pfarrer Prof. Dr. Thomas Schwartz,
Hauptgeschäftsführer von Renovabis

Die KirchenVolksBewegung reflektierte schon vor 30 Jahren zu einem gewichtigen Teil meiner Vorstellungen von der Kirche, die ich in den Jahren zuvor während des Theologiestudiums und der pastoralen Ausblidung erworben und vertieft hatte. Keine der damaligen Forderungen hat heute an Bedeutung verloren. Gleichzeitig muss sich die Bewegung nach wie vor der Herausforderung stellen, dass diese berechtigten innerkirchlichen Reformprojekte nur sehr bedingt eine Antwort auf die globalen Bedrohungen in den Bereichen Gerechtigkeit, Frieden und Schöpfung (die wir vor 30 Jahren auch schon sehr deutlich benannten!) geben können.
Weil aber die Probleme innerhalb und außerhalb der Kirche in vielfacher Weise zusammenhängen, beglückwünsche ich euch zur langjährigen Ausdauer und wünsche weiterhin viel Energie und Hartnäckigkeit!
Dr. Stefan Silber, Lehrstuhlvertretung Systematische Theologie, Universität des Saarlands.

Gerade in diesen Zeiten mit viel realer Bedrohung durch Kriege, Klimakatastrophen, Gewalt, Anwachsen von sozialen Problemen, aber auch viel Angstmache von rechtspopulistischen Kräften braucht es um so mehr Solidarität und Nächstenliebe zu den Menschen. Wir sind Kirche hat sich, wie Jesus es uns vorgelebt hat, immer wieder auf die Seite der Menschen gestellt, die auch in der katholischen Kirche Unterdrückung,  Ausgrenzung, Gewalt- und Machtmissbrauch erfahren mussten. Ihr wart uns von Maria 2.0 ein großes Vorbild und ich freu mich persönlich, dass daraus eine Freundschaft gewachsen ist. Lass uns weiterhin die Frohbotschaft verkünden. Alles Liebe Eure
Renate Spannig, Maria 2.0, München

Natürlich tut es der Kirche gut, wenn sie Reformschritte macht. Wer sich ernsthaft dafür einsetzt, verdient Respekt und Dank. Über konkrete Vorstellungen und Ziele lässt sich streiten, über die stets gebotene Sorge um den Glauben nicht. Ich bin dankbar, dass die Bewegung Wir sind Kirche lautstark an das Zweite Vatikanische Konzil erinnert und Reformanliegen in seinen Rahmen stellt. So wird die Dynamik dieses historischen Ereignisses aufgenommen und weitergeleitet. Auch kommt das Anliegen zur Geltung, auf abscheuliche Vorkommnisse in der Kirche zu reagieren.
Ein Wort der Ermutigung, aber auch der kritischen Begleitung! Mir steht es nicht zu, die Bewegung Wir sind Kirche zu bewerten, aber einige Bitten an sie habe ich.
Die erste: Bitte das Konzil nicht selektiv lesen. Auf seine Gesamtaussage achten! Die zweite, sie folgt aus der ersten: Bitte nicht die Kirche in Bausch und Bogen verändern wollen. Der Heilige Geist ist ein sicherer Anwalt für Reformen im Detail, aber kein Systemsprenger schlechthin. Drittens: Bitte Klassenkampfmentalitäten aus der Kirche heraushalten. Wer den Dialog schätzt, muss auch dialogisch sein: aufnahmefähig und integrativ. Viertens: Bitte nicht den Zeitgeist so beschwören, als ob Bibel und Tradition ausgedient hätten. Das Christentum hat Zukunft, ganz gewiss, aber es bewahrt auch ein Erbe. Und fünftens: Bitte skeptisch bleiben gegenüber dem eigenen Eifer. Nach wie vor gilt: Nicht wir tragen die Kirche, sondern die Kirche trägt uns ...
Prof. Dr. Bertram Stubenrauch, Lehrstuhl Dogmatik und Ökumenische Theologie an der Universität München

„Beim französisch-amerikanischen Mystiker Thomas Merton (1915-1968) habe ich vor vielen Jahren eine zentrale spirituelle Grundhaltung entdeckt, die ich täglich einübe:
Mit kritisch-beharrlicher Geduld sich für Werte ein- und aussetzen, deren Früchte ich vielleicht nicht selber ernten kann!“
Wir sind Kirche lebt diese kämpferische Gelassenheit. Die Menschenrechte sind auch in der römisch-katholischen Kirche nicht verhandelbar! Ich wünsche euch weiterhin einen langen Atem der Hoffnung … Mit lieben Grüßen
Pierre Stutz, spiritueller Autor, verheirateter schwuler Priester, Herbert-Haag-Preisträger 2020, lebt in Osnabrück

1995 habe auch ich vor dem Theater in Mainz gestanden und Unterschriften gesammelt für das Kirchenvolksbegehren, das aus Österreich zu uns bekommen ist. Damals hieß ich noch Ursula Hischer und kämpft mit den beiden Heines, Dietgard und Dirk mit vielen anderen. Welche Hoffnung, welches Engagement und Zeiteinsatz Vieler. Ich bewundere eure Ausdauer im Kampf gegen ein mafiöses Imperium. Ich glaube zwar, aber nicht mehr an dieses System. Anbei meine Austritts-Erklärung an unsere Gemeindereferentin vom 23.4.2022. Lest bitte meine Zeilen. Vielleicht Themen, die für euch auch hilfreich sein könnten. 
Wir sind Kirche kämpft gegen Macht und Ohnmacht. Euch bleibt nur die Hoffnung. Auch ich war stark im Hoffen. Auch ich habe mit dem System Kirche schmerzhafte Erfahrungen gemacht. Über mein Hoffen und über die "Fügung", die mich gerettet hat, habe ich einen authentischen Roman geschrieben. "Am Ende bleibt nur die Liebe" Ich habe meine Bank angewiesen, euch eine Spende zu überweisen anlässlich eures Jubiläums. Ich kämpfe nicht länger gegen Windmühlenflügel. Alles Liebe und Gottes Segen
Ursula Walther, 55262 Ingelheim-Heidesheim 

Hallo ihr Lieben, sehr gerne schicke ich euch ein paar Zeilen zum Geburtstag. Ich finde ihr habt in den vergangenen 30 Jahren eine tolle Arbeit geleistet und tut es immer noch. Als Hauptamtliche in der Kirche habt ihr mir oft geholfen, durchzuhalten.
Eure klaren und kritischen Äußerungen zu Geschehnissen in „Kirchens“ sprechen von Verantwortung und Selbstbewusstheit. Immer war und ist euch die Botschaft Jesus am wichtigsten. Eure Angebote sind mir wertvoll. In diesem Sinne Happy Birthday KirchenVolkBewegung.
Anne Waschbusch

„Die Kirchenvolksbewegung ist der einzige Fels, auf dem die Kirche eine Zukunft bauen kann.“
herzliche Grüße,
Peter Wensierski, SPIEGEL-Buchautor

Der Volksbewegung Wir sind Kirche gratuliere ich ganz herzlich zum 30jährigen Bestehen. Sie hat in diesen Jahren sehr viel Gutes geleistet, vor allem indem sie auf die Missstände in den Bistümern hingewiesen hat, sich für den Synodalen Weg in Deutschland und weltweit eingesetzt hat und immer wieder die Hauptprobleme der katholischen Kirche wie Frauenordination, Zwangszölibat oder Machtmissbrauch angesprochen hat. Ich hoffe, sie setzt diese Bemühungen in der Zukunft weiterhin erfolgreich fort.   
Prof. Dr. Claus Werning, Frechen

30 Jahre Wir sind Kirche
30 Jahre Wir sind Kirche – wahrlich, ein guter Anlass, zu feiern. Zunächst dürfen sich die Wir sind Kirche-Engagierten selbst feiern: Für die Initialzündung vor 30 Jahren, für‘s keine Angsthaben, für’s Durchhalten, für’s unermüdlich Dranbleiben, für all die kleinen und großen Aktionen, die Kraft koste(te)n und ansteckend wirk(t)en. Und für die anderen: Groß feiern, dass es Wir sind Kirche gibt – als Impulsgeberin, als „Stachel im Fleisch“, als Inspiration für Transformation, als Einladung, nicht müde zu werden, als prophetische Stimme.Viel ist erreicht worden in 30 Jahren. Vieles ist hier schon beschrieben; alles aufzuführen, würde Publikationen füllen. Zwei Aspekte möchte ich besonders herausheben. Zwei Aspekte, die bereits vor dem Synodalen Weg von Wir sind Kirche auf die Agenda gesetzt wurden und wesentlich für Theologie und die Praxis unserer (!) Kirche sind und bleiben. Zum einen die Frage der Sexualität und der kirchlichen Sexualmoral, zum anderen die sogenannte „Frauenfrage“. Mutig wurden diese „heißen Eisen“ angefasst, wurden die Verletzungen beim Namen genannt, die kirchenamtliche Ge- und Verbote Menschen jeden Geschlechts zugefügt haben und immer noch zufügen, schmerzhaft und meist mit der je eigenen Biographie verwoben. Es gab Anstöße zur Aufarbeitung und die Forderung, das damit verbundene Schuldigwerden einzugestehen und ehrlich um Vergebung zu bitten. Gemeinsam mit Frauenverbänden und -initiativen wie Maria 2.0 oder der Aktion „Lila Stola“ stand und steht Wir sind Kirche für Geschlechtergerechtigkeit in der Kirche. Sie gründet in der Taufwürde und kann keinem Geschlecht versagt werden. Danke für gemeinsame Tagungen, für viele Pressekonferenzen, in denen wir Seite und Seite eingestanden sind und einstehen für Gerechtigkeit. Danke! Und auf weitere 30 Jahre, hoffentlich mit wachsender Anerkennung und Wertschätzung.
Prof.in i.R. Dr.in Agnes Wuckelt, Paderborn

Sehr geehrte Damen und Herren von Wir sind Kirche,
ich schätze Ihre langjährige Arbeit und Ihr Engagement für einen offenen und dialogorientierten Diskurs innerhalb der katholischen Kirche. Ihre Bemühungen, die Anliegen von Gläubigen zu vertreten und wichtige Diskussionen anzustoßen, sind von nicht zu unterschätzenden Bedeutung, auch wenn man nicht immer einer Meinung ist. Gottes Segen für das weitere Wirken
P. Prof. Dr. Hans Zollner SJ,
Director IADC - Institute of Anthropology. Interdisciplinary Studies on Human Dignity and Care, Pontifical Gregorian University

 

Weitere Zuschriften bitte senden an: aktuelles@wir-sind-kirche.de oder ulbrich@wir-sind-kirche.de

 


Worte der Ermutigung und kritischen Begleitung zum 25-jährigen Bestehen von Wir sind Kirche

Finger in die Wunden zu legen und gelegt zu bekommen tut weh. Und es schmerzt. Das haben auch Propheten erfahren. Man applaudiert ihnen. Hinterher bringt man sie um. Sich Fragen nicht ausreden lassen, sich nicht mundtot machen oder einschüchtern lassen, das tut die KirchenVolksBewegung seit nunmehr 25 Jahren. Dafür danke ich ihr!
Ich bewundere ihren paulinischen Freimut. Und ihre Zuversicht aus dem Glauben, dass es auch anders gehen könnte in der Kirche, geschwisterlich: Anders denken, anders reden, anders handeln! Dranbleiben an dem, was verändert werden muss, beharrlich Fragen stellen – das tut diese Bewegung, die keine Gegenkirche ist. Die Sorge um die Zukunftsfähigkeit des Christentums treibt sie um, und diese Sorge geht weit über das Beklagen von himmelschreienden Missständen in der Kirche hinaus. Ich wünsche allen darin Beteiligten einen langen Atem – und Glaubensmut!
P. Dr. Andreas R. Batlogg SJ, St. Michael – München, 2009 – 2017 Chefredakteur der „Stimmen der Zeit“

Ich bewundere die Ausdauer, trotz aller Rückschläge immer weiter für die dringend notwendigen Reformen in unserer Kirche zu kämpfen und sich nicht und niemand entmutigen zu lassen. Ganz besondere Anerkennung verdient aus meiner Sicht, dass eine Radikalisierung nachhaltig vermieden worden ist, dass Argument und Sachlichkeit Ihre Arbeit ausgezeichnet haben. Diese Arbeitsweise und die Hartnäckigkeit trotz vieler Gründe für Resignation und Frustration belegt Ihre grundlegende Motivation: Eine tiefe Empathie für unsere Katholische Kirche, ihren Herrn und alle Menschen, die sich mit Recht an dem harten, oft als Hartherzigkeit empfundenen Weg mancher Führungskräfte stoßen.
Ihre Bewegung ist heute in unserer Umbruchsituation, in der auch einige Bischöfe und viele Priester Reformen als dringlich erkennen, wichtiger als je zuvor. Ich wünsche Ihnen auf dem weiteren Weg Gottes Segen. Aufgeben geht nicht: Der Hl. Geist ist zu jeder Zeit und an jedem Ort für eine „Notlandung“ gut. Das ist und bleibt meine Hoffnung.
Dr. Walter Bayerlein, Jurist, 1972-2005 Mitglied und lange Vizepräsident des ZdK, Gründungsinitiator von Donum Vitae in Bayern, Vaterstetten

Gott hält sich Kinder (infantes – die nichts zu sagen haben) und Narren (laici, illiterati – die sich nicht ausdrücken können), damit seine Wahrheit nicht verstummt. Damit ist auch für die öffentliche Ordnung Sorge getragen, weil dann möglicherweise mehr kleine Kaiser merken, wie nackt sie sind.
Ein „Te Deum“ wegen „Wir sind Kirche“!
Prof. Dr. Wolfgang Beinert, em. katholischer Dogmatiker, Pentling

Die zutiefst heil-bringende Botschaft Jesu Christi kann sich für den Einzelnen wie für eine Gesellschaft nur entfalten, wenn sie gehört wird. Gehört wird sie, wenn es Menschen, gerade auch in Institutionen, gibt, denen man aufgrund ihrer Glaub-Würdigkeit zuhört. Durch ihren Umgang mit Macht, Frauen, Sexualität und nicht zuletzt durch die Missbrauchsfälle verlor die Kirche in großem Maße Glaubwürdigkeit.
„Wir sind Kirche“ engagiert sich seit 25 Jahren in ausdauernder und konstruktiver Weise dafür, dass die katholische Kirche ihre überfälligen „Hausaufgaben“ angeht und damit wieder an Glaubwürdigkeit gewinnt. Der neubegonnene Prozess des „Synodalen Weges“ in Deutschland bestätigt mit seinen Themen, dass „Wir sind Kirche“ schon seit einem Vierteljahrhundert in die not-wendende Richtung arbeitet. Herzliche Gratulation zu dieser Weitsicht und zu diesem Engagement für die Kirche!
Die Initiative ermutigt seitdem unzählige Katholik*innen, (zumindest noch) nicht zu verzweifeln, sondern weiter zu hoffen, dass die Kirche auch ihre Mutter bleibt. Und „Wir sind Kirche“ konnte damit selbst zur Heimat für reformorientierte Gläubige werden. Gottes Segen für das weitere Wirken!
Markus Brunnhuber, Pastoralreferent, Vagen

Mit dem Glückwunsch zum 25-jährigen Bestehen der Plattform “Wir sind Kirche” verbinde ich die Hoffnung, dass die Repräsentanten ausdauernd sind, immer wieder ihre Stimme erheben und immer mehr Menschen gewinnen, um unsere Mutter Kirche der Zeit entsprechend zu entwickeln. Papst Franziskus ist hier sicher eine Leitfigur, doch ist es sicher auch notwendig, nicht nur die kirchlichen Einrichtungen in Wien, sondern auch in Rom entsprechend zu motivieren, diesen Weg zu gehen. Wir sollten in diesem Zusammenhang das Wort bedenken “Der Glaube versetzt Berge”. Da ist schon noch einiges zu tun, um eben diese Berge zu bewegen.
Dr. Erhard Busek, österreichischer Politiker und ehemaliger Vizekanzler

Congratulations to Wir sind Kirche as you celebrate your 25th Anniversary. Wir sind Kirche has been one of the most important Catholic renewal organizations since Vatican Council II, not only in the German speaking world, but in the world wide church. Its influence has activated and highlighted the voice of the laity, has influenced church leadership and made the German speaking Church a  real model for the rest of the Catholic world to emulate. Thank you for all you have done for all Catholics and congratulations. Ad multos annos.
Dr. Paul Collins, Catholics Speak Out and Concerned Catholics, Canberra, Australia


Glückwunsch für Wir sind Kirche. Der synodale Weg der deutschen Ortskirche schreibt sich in eine Reformbewegung ein, die in der Brisanz der Aufbrüche des 2. Vatikanischen Konzils steckt: die „Zeichen der Zeit“ aus Perspektive einer Ortskirche zu analysieren, die um die Weitergabe des Evangeliums und dieser Aufgabe entsprechende Strukturen ringt, in gleicher Weise aber auch mit den komplexen und fragilen Lebenswelten einer Moderne, die sich zuneh­mend ihrer Grenzen bewusst wird. Wir sind Kirche hat seit Gründung die zentralen Fragen einer Reform kirchlicher Strukturen hin zu einer glaubwürdigen, partnerschaftlichen und geschlechtergerechten Kirche wach gehalten. 25 Jahre in Bewegung zu sein, Volk Gottes zu sein, Menschen miteinander zu verbinden, im prophetischen Sinn Zeichen gegen Ausgrenzungen zu setzen, ist ein Geschenk für die ganze Kirche. Ich wünsche Ihnen, dass Sie weiter mit Mut und Freimut – parrhesia – diesen Weg weiter gehen, auch als Zeichen der solidarischen Verbundenheit und Stärkung für eine synodale Kirche.
Prof. Dr. Margit Eckholt, Professorin für Dogmatik mit Fundamentaltheologie am Institut für katholische Theologie, Universität Osnabrück, Beraterin im Forum 3 "Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche" des Synodalen Wegs

Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) ermuntert Sie ausdrücklich, den vor 25 Jahren begonnenen Weg fortzusetzen. Wir sind Kirche ist Bestandteil des Volkes Gottes, das gemeinsam unterwegs ist – hin zu einer partnerschaftlichen, froh machenden und glaubwürdigen Kirche. Damit die katholische Kirche auch in der Zukunft Bestand hat, braucht sie Menschen, die sich in der Gegenwart für sie stark machen. Christ*innen, die Kraft aus dem Glauben schöpfen, die in der Kirche beheimatet sind und die mit ihr in eine gute Zukunft gehen möchten. Gerne gehen wir mit Ihnen diesen Weg. Danke für das vertrauensvolle Miteinander und alles Gute für die nächsten 25 Jahre KirchenVolksBewegung!
Dr. Maria Flachsbarth, KDFB-Präsidentin

Im Herbst könnt Ihr Euer 25-jähriges Bestehen feiern - und wir mit Euch! Anlass, uns in unseren Vernetzungen untereinander immer wieder zu ermuntern und ermutigen. Seitens des "Freckenhorster Kreises" konnten wir im vergangenen April unser 50-jähriges Bestehen bedenken. Wir sind also "doppelt so alt" wie Eure Bewegung und von Anfang an bei Euch dabei. Angesichts der Verhältnisse in Kirche, Gesellschaft und Welt kann es gar nicht genug "Volks-Bewegungen" geben. Ziel unseres gemeinsamen Weges ist es doch, die Impulse des II. Vatikanischen Konzils nicht versanden zu lassen, sondern immer wieder - mit Blick auf heute (aggiornamento!) - im Geiste Jesu zu erinnern und aufleben zu lassen.
Das ist unser Wunsch für Euch und für uns: Dass wir immer mehr zu biblisch reformierten Christinnen und Christen werden. Vom Christen Rudi Dutschke stammen die Sätze: "Sich selbst zu verändern, glaubwürdig zu werden, Menschen zu überzeugen und den verschiedensten Formen von Ausbeutung und Terror entgegenzuwirken, das mag in manchen Augenblicken ungeheuer schwer erscheinen. Und dennoch gibt es dazu keine Alternative." - In diesem Sinne mit herzlichen Grüßen und allen guten Wünschen aus dem Bistum Münster.
Freckenhorster Kreis, Astrid Brückner, Ludger Ernsting, Ludger Funke

Merci et bravo pour ces 25 années. Je t'envoie un bref message. Courage!
Ferments d’espoir. C’est un cadeau de rencontrer des femmes et des hommes habités par la passion de travailler à une Terre habitable pour les générations futures. La Terre nous précède. Elle est donnée par Dieu à l’humanité entière. Elle appartiendra un jour à ceux qui viendront après nous. Les défis sont immenses ! Les besoins urgents. Votre force est d’avancer ensemble, comme par le passé. Pour la sauvegarde de la Maison commune. Noël est proche : c’est la fête de l’Homme, de son incomparable dignité puisque Dieu a pris visage d’homme. Mais Noël n’est-il pas aussi la fête de la Terre qui reçoit une dignité nouvelle, puisque le Créateur vient habiter dans sa création?
Les 25 années de Wir sind Kirche ouvrent l’avenir: de nouveaux horizons se dévoilent à votre marche. Bon chemin de Paix.
Jacques Gaillot, Evêque de Partenia, Paris

Danke und Bravo für diese 25 Jahre. Ich schicke Ihnen eine kurze Nachricht. Kopf hoch!
Momente der Hoffnung. Es ist ein Geschenk, Frauen und Männer zu treffen, die sich mit Leidenschaft für eine bewohnbare Erde für künftige Generationen einsetzen. Die Erde liegt vor uns. Sie ist der ganzen Menschheit von Gott gegeben. Eines Tages wird sie denen gehören, die nach uns kommen. Die Herausforderungen sind immens! Die Bedürfnisse sind dringend. Ihre Stärke ist es, gemeinsam voranzukommen, wie in der Vergangenheit. Zum Schutz des Gemeinsamen Hauses. 
Weihnachten ist nah: Es ist das Fest des Menschen, seiner unvergleichlichen Würde, seit Gott das Antlitz des Menschen angenommen hat. Aber ist Weihnachten nicht auch das Fest der Erde, die eine neue Würde erhält, da der Schöpfer kommt, um in seiner Schöpfung zu wohnen?
Die 25 Jahre Wir sind Kirche eröffnen einen Blick in die Zukunft: Auf Eurem Weg eröffnen sich neue Horizonte. Einen guten Weg des Friedens!
Jacques Gaillot, Bischof von Partenia, Paris

Um Gottes und des Glaubens willen. „Wir erleben, dass das kirchliche Amtsverständnis sehr stark in der Gefahr ist, ungute Machtverhältnisse zu zementieren – und das auf Kosten des Heilsgeschehens für alle Menschen. Dienen unsere sakramentalen Formen wirklich dem Leben oder hat sich das Leben nicht inzwischen den Formen unterzuordnen?“ (Vgl. https://www.feinschwarz.net/fuelle-in-der-leere-was-die-ostererfahrungen-2020-uns-sagen/, Abruf 14.11.2020) Was die Gruppe der „Ordensfrauen für Menschenwürde“ im Juni 2020 als Frage formulierten, ist für die Bewegung „Wir sind Kirche“ seit 25 Jahren eine Diagnose mit Ausrufezeichen. Seit einem Vierteljahrhundert mahnt das Netzwerk engagierter Katholik*innen kirchliche Reformen an und steht für eine Kirche ein, die die Glaubenserfahrungen des Volkes Gottes ernst nimmt, für eine volle Gleichberechtigung von Frauen eintritt und an der froh machenden Botschaft Jesu Christi Maß nimmt. Früher oder später – davon bin ich überzeugt – werden sich die Stimmen in der römisch-katholischen Kirche durchsetzen, die einen christlichen Glauben bezeugen, der die Würde und Berufung aller Getauften, Gefirmten und Gesandten zur Basis nimmt und das gemeinsame Priestertum aller Gläubigen in den Mittelpunkt stellt.
Antonia Werr, die Gründerin unserer Ordensgemeinschaft, hat einmal gesagt: „Gott hat zwölf arme Männer zu Gründern Seiner heiligen Religion gemacht, warum sollte Er nicht auch eine arme, Ihm vertrauende Seele zur Gründerin eines Institutes machen können?“ An sie, als standfeste und widerständige Frau in der Kirche denke ich oft in meinem eigenen Engagement und fühle mich verbunden mit Menschen, die heute mutig und kreativ, gläubig und kritisch Farbe bekennen für einen inkarnierten, geerdeten und menschlichen christlichen Glauben. So gratuliere ich der KirchenVolksBewegung „Wir sind Kirche“ herzlich zu Ihrem Jubiläum, danke für Ihre auf dem Zweiten Vatikanum basierende Theologie und Ekklesiologie und wünsche weiterhin unerschütterliche Kraft, den Mut den Finger in die innerkirchlichen Wunden zu legen sowie Gottes beflügelnde Geistkraft zum Weitergehen.
Sr. Dr. Katharina Ganz OSF, Generaloberin der Oberzeller Franziskanerinnen

Der KirchenVolksbewegung „Wir sind Kirche“ ist der Glaube und ist auch die Kirche zu wichtig, um sich einfach von ihr zu verabschieden. Sie begleitet seit 25 Jahren kritisch die Kirche und kämpft für eine menschenfreundlichere Kirche, für eine Kirche, die sich nicht hinter der Macht versteckt. Sie spürt, dass die christliche Tradition zu wertvoll ist, um sie von engen Krisen verfälschen zu lassen. So wünsche ich der KirchenVolksBewegung den Engel der Hoffnung bei ihrer weiteren Arbeit. Die Hoffnung hat eine verwandelnde Kraft. So wünsche ich der Bewegung, dass sie dem Wort des griechischen Philosophen Heraklit traut: „Wer nicht das Unverhoffte zu hoffen wagt, wird es nie erlangen.“ Wir dürfen immer hoffen, dass der Heilige Geist in der Kirche neues Leben und neue Freiheit aufbrechen lässt, zum Wohl und Heil der Menschen.
P. Dr. Anselm Grün, deutscher Benediktinerpater, Betriebswirt, Führungskräftetrainer, Autor spiritueller Bücher und Referent

Die kirchliche Reformbewegung Wir sind Kirche hat allen Grund, in diesen Monaten ihren 25. Geburtstag zu feiern. Jahre intensivster Arbeit, verschiedenster Aktivitäten und eines unverbrüchlichen Durchhaltevermögens liegen zurück. Gleich, ob es um sexuellen Missbrauch oder Zölibat geht, um kirchlich diskriminierte Frauen oder Homosexualität, um autoritäre Machtverhältnisse oder um Angst vor Ökumene, überall war die Bewegung zur Stelle. Sie hat selbst zugepackt, mit anderen Gruppen kooperiert und zahllose Initiativen koordiniert. Lange hat sie dafür keine Anerkennung erhalten. Seit 2013 hat sich die Atmosphäre geöffnet; bisweilen kann selbst der Eindruck eines vorsichtigen Respekts entstehen. Deshalb steht die Bewegung an einem wichtigen Punkt, der zur Wende in eine zweite Phase werden könnte. Sie führt vom großen Interesse für kirchenstrukturelle Blockaden zu den noch schwierigeren Fragen einer neuen Glaubenssprache, von kirchenamtlichen Binnenproblemen zu kulturellen und gesellschaftlichen Gestaltungsfragen, von der innerchristlichen Ökumene zu einem breiten interreligiösen Dialog, vom Aufbau einer internationalen Kooperation zu einer dichten Vernetzung an der Basis. Dort sollte Wir sind Kirche noch viel präsenter werden, als sie es bisher war. Ich wünsche der Bewegung viel Erfolg und Gottes Segen, damit sie noch lange über Jerusalems Mauern wachen kann.
Prof. Dr. Hermann Häring, Tübingen

Die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche hat in ihrem 25-jährigen Bestehen immer einen kritischen aber zugleich loyalen Mut gezeigt. Da war der Ökumenische Gottesdienst von 2003 im Rahmen des Ökumenischen Kirchentages, wo auch die evangelischen Christen zur Kommunion (zum Abendmahl) eingeladen wurden. Bis heute steht noch die Versöhnung seitens der katholischen Hierarchie aus.
Zu Recht hat Wir sind Kirche 2007 den Kulturpreis der Internationalen Paulusgesellschaft erhalten, da sie zur Entideologisierung der religiösen Systeme beiträgt und den Prozess der Humanisierung der menschlichen Gesellschaft fördert. Zu Recht kritisierte sie Benedikt XVI. in seiner „gefährlich-dogmatischen Haltung“, die sich allerdings nicht in seiner Erklärung von 2006 (2009 bestätigt) widerspiegelt, dass jemand, der aus der Institution Kirche austritt, sehr wohl in der Glaubensgemeinschaft bleiben kann. Ebenso rehabilitierte er Rosmini (1797-1855), der den Klerikalismus der Katholischen Kirche, vor allem in seinem Werk „Delle cinque piaghe della S. Chiesa“, anprangerte und stellte die Heilsnotwendigkeit der Taufe bei Kindern infrage.
So sehr die KirchenVolksBewegung mit Recht positiv zum jetzigen Papst Franziskus steht und er in seinen Umgangsformen Unterstützung verdient, scheint mir dieser Papst leider doch kaum etwas zur Reform der Kirche beizutragen. Hier würde ich mir wünschen, dass Wir sind Kirche auch alte Forderungen aufgreift und sie mit aller Macht des Gottesvolkes immer wieder auf die Tagesordnung setzt, damit Tertullians Wort nicht wahr wird: Ecclesia numquam reformabitur – die Kirche in ihrer Institution lässt sich nicht verändern.   
Prof. Dr. Dr. Gotthold Hasenhüttl, Saarbrücken

Das KirchenVolks-Begehren 1995 hat mich meine damalige „Anstellung“ als Religionslehrer in der katholischen Kirchengemeinde Sankt Johann Nepomuk, Zwickau gekostet. Unterricht hielt ich in den Gemeinderäumen, bezahlt wurde ich je nach Stunden am Ende des Schulhalbjahres. Zwei Jahre vorher hatte ich meine Stelle als Religionslehrer i.K. in der Erzdiözese Bamberg gekündigt, um mit meiner Frau und meinem Erstgeborenen Lukas nach Zwickau zu ziehen. Es waren turbulente Zeiten – wir wurden Zeugen des Umbaus und des Anschlusses der DDR, und ich brachte als 35jähriger „Befreiungstheologe“ frischen Wind in unsere Kirchengemeinde.
Der Bischof von Dresden-Meißen, Reinelt, war damals der einzige Bischof, der es untersagte, dass man in seiner Diözese Kirchenräume zur Diskussion der Anliegen des KirchenVolksbegehrens zur Verfügung stellte. Wir organisierten deshalb mit großer öffentlicher Unterstützung in der evangelischen Zwickauer Domgemeinde unser gut besuchtes Treffen – es waren schätzungsweise ca. 100-200 Anwesende aus der Kernpfarrei anwesend, um über die Forderungen des Kirchenvolksbegehrens zu sprechen. Wenige Tage später fand die Abstimmung in Zwickau statt. Bischof Reinelt konnte es nicht verhindern – wir trafen uns zum Sonntagsgottesdienst vor der Kirche – direkt auf dem Vorplatz der unmittelbar benachbarten Katharinenkirche, wo Thomas Müntzer gewirkt hatte. Die kleinere Kirche ist die kath. St. Nepomuk Gemeinde – direkt daneben die damals im Grund verwaiste wesentlich größere Katharinenkirche.
> als PDF mit Foto (2 Seiten)
Ein Hauch Thomas Müntzers wehte damals für mich in Zwickau. Dass man mich in der Diözese Dresden-Meißen als Rädelsführer dieses „Kirchenaufstandes“ ausmachte und auch intern über mich diskutiert hatte, erfuhr ich erst durch Zufall am Jahresende. Etwa im November teilte mir der Pfarrer mit, dass zum Januar ein neuer Kaplan nach Zwickau käme und dieser nun meinen Religionsunterricht übernehmen solle. Es tue ihm leid, aber ich würde das sicherlich verstehen. Auf meine Argumentation, dass es für den Kaplan sicherlich gut tun würde, etwas von mir als erfahrenem Religionslehrer zu lernen und erst einmal für einige Zeit zu hospitieren, wurde nicht eingegangen. Wir waren damals ahnungslos und naiv – betrachteten dies als „normalem“, wenn auch etwas ungeschickten Vorgang. Wenig später rief ich dann in Dresden beim Referat Religionsunterricht an – ich wollte nachfragen, warum ich noch nicht meinen Lohn für das ausstehende vorherige Schulhalbjahr erhalten hatte. Auf meine unbeholfene erste Frage am Telefon, was denn los sei, antwortete mir der Leiter für mich völlig unvorbereitet und schockierend am Telefon, dass man in einer Leitungsversammlung über mich gesprochen habe und der Bischof entschieden habe, mir meine Aufgabe als Religionslehrer zu entziehen. Ich hätte ja auch keine „missio canonica“ durch die Diözese Dresden erhalten. Meine Aktivitäten für das Kirchenvolksbegehren seien ausschlaggebend für diese Entscheidung.
Nun sind seit diesen denkwürdigen Vorgängen 25 Jahre vergangen. Ich habe damals miterlebt, wie kirchlicher Machtmissbrauch, wie Intrigen, wie Irreführung stattfindet, wie man Skandal vermeidet und Menschen manipuliert, was Herrschaftswissen ist. Es war ein Zufall, dass sich der damalige Leiter am Telefon verplappert hatte und ich eine offene Frage gefragt hatte: Nämlich: Was ist denn los? Seither bin ich immer mit dem Kirchenvolksbegehren und der entstehenden KirchenVolksBewegung in Verbindung geblieben.
Die Repression gegen mich führte zur Unterstützung und Solidarität durch einige Personen in der Diözese Dresden-Meißen und auch zum ersten Kontakt zu Christian Weisner. Dafür bin ich dankbar und auch für 25 Jahre Weggemeinschaft nach Emmaus – ob wir jemals noch zu Lebzeiten ankommen werden?
Nun lebe ich in Bonn, in der Erzdiözese Köln, muss mit unserer Gemeinde hier die sauren Früchte einer verfehlten 40jährigen Kirchenpolitik in Deutschland ernten. Keine Priester, keine Seelsorge, Auflösung der Pfarreien, Zusammenlegung, Ausverkauf, Enteignung der Pfarreien..... und einen Dechant Picken, der sich anheischt, den synodalen Weg zu torpedieren (siehe Generalanzeiger vom 15.12.2020). Wir lernen zu begreifen, was Erbsünde – strukturelle Sünde ist. In Köln hinterlässt ein Bischof eine Schneise der Verwüstung. Mich tröstet Euer Schlußbaustein in „Die Zeit der Schafe ist vorbei“: „Das Beginnen wird nicht belohnt, einzig und allein das Durchhalten.“ Wie verrückt müssen wir sein, dass wir das 25 Jahre mitgemacht, durchlitten und durchgetragen haben. Könnte das ein Zeichen sein, dass in all der Zeit jene Ruach uns getragen hat, die uns bewegt?
Pax et Bonum
Stefan Herbst, Zwickau, jetzt Bonn

Congratulations to Plattform Wir Sind Kirche in Austria who founded the We Are Church Movement 25 years ago! The 5 aims from 25 years ago are now (at last) the topic of debate everywhere. And our work continues! Blessings and best wishes!
Im Jahr 1995 führten Österreich und Deutschland mit fünf Forderungen und über 2 Millionen Unterschriften KirchenVolksBegehren durch. Das war prophetisch. Aber Propheten sind in ihren eigenen Ländern nie willkommen. Aber wie wahre Propheten seid ihr hartnäckig geblieben. Heute stehen Deutschland und Österreich bei den Reformen in der katholischen Kirche weltweit an der Spitze. Unsere hierarchische Kirche wird von unten nach oben reformiert. Die Stimmen des gesamten Volkes Gottes werden gehört.
Ein herzliches Dankeschön an Wir sind Kirche Deutschland für alles, was Ihr getan habt und weiterhin tun werdet, um uns zu wahren Nachfolgern Christi durch den Heiligen Geist zu machen.
Colm Holmes, Irland, Chair We Are Church International 

Above all, sincere congratulations on the 25th anniversary of WAC-Germany! Since 2013, WAC-International has participated in Asian Youth Academy/ Asian Theology Forum organized by Asian Lay Leaders (ALL) Forum in the name of solidarity, which we appreciate very much. ALL Forum has supported and been in solidarity with WAC which focuses much on church reform initiatives especially the "Synodal Path", one of creative realizations of Vatican II in German soil, amid the critical juncture like the worldwide sexual abuses by clergy and the Covid-19 pandemic. In that situation, the Synodal Path is not only for German church and society but contribute to reforming the world churches for the better world. We sincerely hope and pary for its completion and success with all our heart. Many thanks and blessings!
Dr. Paul Hwang, Südkorea, Director of Asian Lay Leaders (ALL) Forum

Ich danke Wir sind Kirche dafür, dass sie die Themen Demokratisierung der Kirche, Gleichstellung von Frauen und den Umgang mit Machtstrukturen  von Beginn an so hartnäckig verfolgen, auch schon, als es noch keinen Rückhalt für diese Themen gab. Wie sehr die Glaubwürdigkeit und auch die Zukunftsfähigkeit der katholischen Kirche davon abhängt, zeigt aktuell einmal mehr der Umgang mit den Mißbrauchsstudien im Erzbistum Köln.
Bettina Jarasch, Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses

Wir sind Kirche hat auf subtile Weise seit 25 Jahren mehr in die Köpfe und Herzen gesetzt als mancher Bischof wahrhaben will. Heute packen Frauen und Männer selbstbewusst an und fragen weniger, was ist erlaubt, sondern viel mehr: was ist uns gemeinsam möglich. Wo den Getauften ihre allgemeine priesterliche Würde bewusst wird, ist eine neue Lebendigkeit möglich, wachsen Gemeinschaften, die neu begeistern können.
Mag. Ferdinand Kaineder, Kommunikationslotse, Coach, Theologe und Autor

Ausgelöst wurde die Kirchen-Volksbewegung durch das Manifest-Werden sexueller Verfehlungen eines hohen kirchlichen Würdenträgers. Obwohl dieser Sachverhalt von mehreren seiner bischöflichen Kollegen in Österreich mit "moralischer Gewissheit" bestätigt wurde, stellten sich große Teile des deutschen Episkopats und erst recht der römischen Kirchenzentrale gegen die international gewordene Bewegung und ihr KirchenVolksbegehren. 
Inzwischen sind manche von dessen Postulaten auf die Tagesordnung des "Synodalen Wegs" gelangt, doch bleibe ich skeptisch, ob daraus etwas wird, solange die Mehrzahl der deutschen Bischöfe nicht den Mut aufbringt, sich mit den Herrschaftsansprüchen römischer Dikasterien anzulegen.
Solange die katholische Kirche sich als absolutistisch geleitete Hierarchie versteht, ist sie strukturell reformunfähig. Eine Kompetenzdelegation an die Regionalkirchen ist eine unerlässliche Voraussetzung, um praktikable Kirchenreformen dort in Gang zu setzen, wo sie not tun. Und sie werden voraussichtlich nicht alle in die gleiche Richtung gehen. Doch eine größere interne Vielfalt auch der Strukturen, insbesondere hinsichtlich des Verhältnisses von Klerus und Laien, ist Voraussetzung für die missionarische und pastorale Wirksamkeit der Kirche. Diese Forderung möchte ich "Wir sind Kirche" für das nächste Vierteljahrhundert ins Stammbuch schreiben.
Prof. Dr. Franz-Xaver Kaufmann, Bonn

Das letzte Drittel meines Lebens war für mich wesentlich geprägt durch meine Arbeit für und mit Wir sind Kirche. Sie hat mir ermöglicht, sowohl meine Liebe zur Kirche als auch meine große Enttäuschung über die Missstände in ihr in Energie für das Bemühen um Reformen in dieser Kirche umzusetzen. Sehr dankbar bin ich auch dafür, dass ich bei Wir sind Kirche wunderbaren Menschen begegnet bin, von denen viele mir zu Freundinnen und Freunden geworden sind. Und ich glaube auch nach 26 Jahren noch daran, dass unsere Arbeit nicht umsonst war und wir noch viele Aufgaben haben in der Kirche.

Eva-Maria Kiklas, Dresden, Mitinitiatorin des KirchenVolksBegehrens 1995 in Deutschland

Wir sind Kirche ist das Forum, das seine Stimme für alle erhebt, deren Stimme missachtet oder gar verstummt ist...
Benedikta Klinkhammer, Dahlem

Ich bin nun 56 Jahre alt und Pfarrgemeinderat in unserer Seelsorgeeinheit St. Vinzenz in Bruchsal. Der Kirchenvolksbewegung bin ich von Anfang an sehr verbunden! Ich erinnere, dass wir in den ersten Jahren hier in Bruchsal tatsächlich eine eigene kleine, aber rührige Gruppe hatten. Wir haben in unserer Kaiserstraße mit einem großen Stand damals sehr erfolgreich Unterschriften gesammelt und wir haben im Pfarrsaal von St. Paul eine Podiumsdiskussion zu den Forderungen des Kirchenvolksbegehrens veranstaltet; der Paulus-Saal war damals voll. Wir waren bei einigen Aktionen in der Region dabei. Ich erinnere auch die Widerstände der damaligen Pfarrer (z. B. wollte der damalige Pfarrer von St. Paul den Saal nicht zur Verfügung stellen, aber der damalige PGR-Vorsitzende hat dies durchgesetzt), aber auch vieler Mitchristen*Innen gegen uns und z. T. die Beschimpfungen, die wir erfahren haben. Aber wir haben nie klein beigegeben. Leider ging uns aus unterschiedlichen Gründen dann doch langsam die Luft hier in Bruchsal aus. Umso mehr freut es mich und umso wichtiger ist es, dass es katholische Christen*Innen wie sie gibt, die an den Themen dran bleiben und dies sehr professionell, ausdauernd und mit Erfolg! Denn die damals arg umstrittenen Forderungen sind in diesen 25 Jahren nicht nur in das Kirchenvolk eingesickert, sondern auch in einen guten Teil der Pfarrer und der Hauptamtlichen! Schön! 
Leider haben diese 25 Jahre auch gezeigt: vieles ist noch schlimmer als geahnt und befürchtet! Die grauenhaften Verbrechen sexualisierter Gewalt in unserer Kirche und die ebenso grauenhaften Verbrechen des Vertuschens, um Schaden von der Institution abzuwenden – das zeigt uns bedrängend, wie aktuell die Forderungen immer noch sind, um diesen männerbündischen Seilschaften das Handwerk zu legen. 
Und auch das ist Tages Aktualität: z. B. die derzeitigen Vorgänge in Köln und römisches Schweigen hierzu. Wir alle zusammen müssen am Ball bleiben! Wir müssen unbequem und laut bleiben! Übrigens ärgert es mich maßlos, dass solche Vorgänge wie in Köln uns dann vor Ort immer auf die Füße fallen! Ich sehe und weiß, wie unsere Hauptamtlichen es leben,  die frohe Botschaft hier mit Leben zu erfüllen und sich mühen, unserer Kirche den letzten Rest von Glaubwürdigkeit zu erhalten. 
Darum am Ende einfach nochmal DANKE. Bleiben sie behütet und von Gottes gutem Geist getragen!
Manfred Köstel, Bruchsal

Als vor gut 1 1/2 Jahren aus einem Kreis einer Handvoll Frauen in wenigen Wochen die Bewegung Maria 2.0 entstand, war uns schnell klar, wer alles den Boden beackert und gedüngt hatte, auf den wir unsere Botschaft säen konnten. Der lange Atem von „Wir sind Kirche“ beeindruckt uns zutiefst. Akribische Arbeit, mühsame Analysen, Kirchenvolksbegehren, Jakobsbrunnen: immer wieder den Finger in die Wunde der kirchlichen Dunkelkammern legen, Informieren, argumentieren.
Im besten Alter hat „wir sind Kirche“ nun in gewisser Weise mit uns  Nachwuchs bekommen. Wir, die rebellischen Töchter und Söhne sind uns des kostbaren Erbes wohl bewusst und gehen auch neue Wege. We are family! Herzlichen Glückwunsch für 25 Jahre aufrecht stehen !
Lisa Kötter, Münster, für Maria 2.0

Grosser Respekt und Dank für eure gründliche und stets verbindliche, verlässliche und hartnäckige Arbeit über all die Jahre. Ich kann nur sagen: Weiter so! Wir brauchen euch.
Eine Generation kann das Jahrtausende alte Patriarchat nicht beseitigen. Die nächste Generation ist gefordert. Eines Tages werden die Patriarchen abtreten, und manche werden dankbar sein. Weil es noch Menschen gibt, die an die Zukunft der Kirche glauben.
Dr. Erwin Koller, ehem. Präsident der Herbert Haag Stiftung für Freiheit in der Kirche, Uster/CH

Die Kirche der Zukunft braucht kluge Hirten und eine aufgeklärte Herde, die sich ihrer eigenen Verantwortung bewusst ist und von dieser Verantwortung Gebrauch macht. Das ist nicht immer bequem, schon gar nicht immer gemütlich. Aber es ist die Aufgabe der Kirche in der Welt von heute. Die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche hat diese Aufgabe angenommen und setzt sich nunmehr seit fünfundzwanzig Jahren ebenso mutig wie geduldig für eine geschwisterliche Kirche, für die Einheit der Christen, sowie Freude und Hoffnung im Glauben ein. Zu diesem Jubiläum gratuliere ich herzlich und verbinde dies mit den besten Wünschen für die kommenden fünfundzwanzig Jahre."
Prof. Dr. Norbert Lammert, Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V., Präsident des Deutschen Bundestages a.D.

Von Anfang an habe ich die KirchenVolksBewegung in jeder Hinsicht unterstützt. In ihren Forderungen hat sie die Botschaft Jesu Christi hinter sich und sie entspricht zugleich den Erfordernissen der heutigen demokratischen und pluralistischen Gesellschaft. In der Zeit der beiden Restaurationspäp-ste Wojtyla und Ratzinger bestand wenig Hoffnung, dass ihre Anliegen in der Hierarchie Gehör finden. Mit Papst Franziskus aber scheint eine Wende eingetreten zu sein, die eine Erfüllung mancher ihrer Forderungen leichter macht. In der winterlichen Kirche hat die KirchenVolksBewegung die Glut unter der Asche am Glimmen gehalten. Möge das Feuer der Reform nun endlich die ganze Kirche und auch den Vatikan ergreifen. Also weiterhin, liebe Freundinnen und Freunde: Mut, Kreativität und Ausdauer!
Prof. Dr. Hans Küng

Bleibt mutig.
Mut fordert Papst Franziskus von seiner Kirche ein. Nehmen wir seine Aufforderung ernst! Zeigen wir Zivilcourage, eine leider zu seltene Erscheinung. Nehmen wir Positionen ein, stehen wir zu unserer Meinung. Sie muss ja nicht immer richtig sein und wir alle sind Lernende. Aber ein engagierter Diskurs, eine Auseinandersetzung mit Argumenten und intellektuelle Redlichkeit sind allemal besser als das Gehorsams- und Schweigeprinzip. Insofern freue ich mich, dass es „Wir sind Kirche“ gibt, eine wichtige Plattform und eine substantielle Bereicherung unserer Kirche.
„Seid mutig!“, sagt der Papst und er braucht auch unseren Mut, um die ihm selbst wichtig erscheinende Reformen umzusetzen. Wo Bremser und Bedenkenträger in der Überzahl sind, darf die Stimme der ernsthaft Besorgten und ehrlich Engagierten nicht zu kurz kommen. Ein Beispiel dafür:
Die katholische Kirche steht gegen Diskriminierungen von Minderheiten, Asylanten, Schwächeren. Das ist gut so. Gar nicht gut ist die Diskriminierung in der Kirche selbst, was den Zugang von Frauen bei der Mitwirkung und Erfüllung geistlicher Aufgaben betrifft. Wenn wir sagen „Wir sind Kirche“, dann meint das „Wir“ Männer und Frauen gleichermaßen. Es ist traurig, dass es offensichtlich auch heute im 21. Jahrhundert noch notwendig ist, Mut zu haben, um das zum Ausdruck zu bringen.
Viel bleibt zu tun, aber das ist zugleich eine schöne Herausforderung. Ich wünsche der Plattform „Wir sind Kirche“ weiterhin die Kraft, eine wertvolle Stimme für die Entwicklung unserer kirchlichen Gemeinschaft zu sein!
Christoph Leitl, 2000 bis 2018 Präsident der Wirtschaftskammer Österreich (WKO)

Ich wünsche der KirchenVolksBewegung alles Gute und bin mit herzlichen Grüßen und guten Wünschen zu Weihnachten und zum Neuen Jahr           Ihr
Prof. Dr. Hans Maier, München

Danke für die wichtige und gute Arbeit von „Wir sind Kirche“. Gerade in der heutigen Zeit ist das besonders wichtig. Es braucht Menschen, die den Traum der Frohmachenden Botschaft nicht aufgeben oder gar in eine „Drohbotschaft“ pervertieren. Deshalb nochmals: vielen Dank!
Pfarrer Dieter Nesselhauf, Karlsruhe

Liebe Mitstreiter*innen, liebe Freundinnen und Freunde! Die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche kann in diesem Herbst 2020 ihr 25-jähriges Bestehen feiern. Wir sagen bewusst „feiern“, denn die Tatsache, dass viele damals kritisch beäugte Forderungen heute in der breiten Kirchenöffentlichkeit angekommen sind, ist ein Grund zum Feiern!
Mit großer Dankbarkeit schauen wir auf die Pionier*innen, die den Widerspruch gewagt haben zu einer Zeit, als es noch üblich war, in der röm.-kath. Kirche immer Ja und Amen zu sagen. Wir sind Kirche hat Widersprüche zwischen Theorie und Praxis aufgedeckt, hat Missstände klar benannt und viele Katholik*innen motiviert, aufzutreten statt auszutreten (P. Klaus Mertes SJ).
In diesen 25 Jahren engagierten Wirkens ist viel erreicht worden. Das Selbstbewusstsein vieler sog. „Laien“ wurde vor allem im Hinblick auf eine Charismen-orientierte Pastoral gestärkt. Themen von damals sind heute Themen des Synodalen Weges.
Damit ist gleichzeitig auch gesagt, dass es noch viel zu tun gibt.
Denn wir wissen alle, dass Themen wie:
-   Anerkennung der gleichen Würde von Mann und Frau,
-   Ernstnehmen von Charismen und Berufungen,
-   Gender-gerechte Sprache und ebensolches Verhalten,
-   Formulierung einer menschengerechten Sexualmoral,
-   …
nach wie vor unsere Aufmerksamkeit und unser Engagement brauchen,
um dem Willen Gottes für unsere Welt gerecht werden zu können.
In diesem Sinne feiern wir OrdensFrauenfürMenschenWürde das 25-jährige Bestehen von Wir sind Kirche gern mit. Wir danken für Euer segensreiches Wirken und sind gewiss, dass der Heilige Geist auch weiterhin durch Euch handeln wird! Mit den besten Wünschen für die Zukunft
OrdensFrauen für MenschenWürde

Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum! Wir sind Kirche war vor 25 Jahren ein mutiger und wichtiger Schritt zu einer Erneuerung der Kirche. Wie gerne würde ich sagen, dass diese Bewegung sich überlebt und ihr Ziel erreicht hat. Aber leider bleibt noch viel zu wünschen übrig. Die Reform schreitet viel zu langsam voran, auch wenn sich schon einiges an Bewusstsein verändert hat. Daher ist es wichtig, dass Wir sind Kirche weiterhin engagiert und kraftvoll den eingeschlagenen Weg weitergeht. Mögen ihm Viele folgen!
Michaela Pilters
, ehem. Leiterin der ZDF-Redaktion „Kirche und Leben/kath“, Mainz

Der beste Schutz gegen Machtmissbrauch ist ein gleichberechtigtes, demokratisches und geschwisterliches Miteinander in unserer Kirche. „Wir sind Kirche“ begleitet mit genau diesen Idealen seit 25 Jahren die katholische Kirche in Deutschland kritisch und zeigt damit deutlich, dass die Zeit der mächtigen Kirchenfürsten vorbei sein muss. Wir gratulieren zu 25 Jahre unermüdlichen Engagement und wünschen für die kommenden Jahre einen langen Atem und Gottes Segen!
Gregor Podschun, Berlin, BDKJ-Bundesvorsitzender

Vor 25 Jahren, als „Wir sind Kirche“ gegründet wurde, lebte ich in der USA. Als Innsbruckerin war ich fasziniert und elektrisiert von diesem Aufbruch in meiner Kirche. Daraus wurde zwischenzeitlich eine lange Wanderung über 25 Jahre. Aufbrüche und Wanderungen auch durch die Wüste sind uns aus der Bibel sehr vertraut. „Wir sind Kirche“ verliert das Ziel nicht aus den Augen und nimmt viele Menschen mit. Ich kenne keine andere Bewegung innerhalb der Kirche, in der Frauen und Männer gemeinsam unterwegs sind, um gegen die Diskriminierung der Frauen in der Kirche zu arbeiten. Geschlechtergerechtigkeit geschieht im Wandel von Frauen und Männern. Für dieses Engagement von „Wir sind Kirche“ und das Vorbild im Miteinander sage ich Vergelt´s Gott und wünsche „Wir sind Kirche“ Kraft und Zuversicht für den weiteren Weg im Einsatz für eine Erneuerung unserer Kirche.
Mag. Angelika Ritter-Grepl, Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreich

Ich möchte den Initiatoren und allen Mitarbeitern des Kirchenvolks-Begehrens herzlichst zum 25-jährigen Bestehen gratulieren. Vieles wurde erreicht, aber noch mehr steht zur Veränderung an. Noch immer fehlt eine weltweite rückhaltlose Missbrauchsaufklärung in der röm.-kath. Kirche. Noch immer gibt es keinen klaren Umgang mit den Tätern. Noch immer herrscht eine nicht ausreichende Partizipation der Frauen durch die röm.-kath. Weltkirche vor. Noch immer gibt es trotz Priestermangel keine maßvolle Mitbestimmung von KirchenbürgerInnen. Diese Umstände sollten weiterhin Kraft geben, der Weltkirche Mut zur Öffnung zu machen. Es lohnt sich, denn die Botschaft Gottes und Jesus Christus ist in seiner unerforschlichen Größe zu wichtig für die Menschheit.
KS. Prof. Mag. August Schmölzer, Schauspieler ("Tatort") und Schriftsteller

Impuls und Chance
„Die Freiheit des Wortes, auch der Laien in der Kirche, ist von großer Bedeutung. Wenn Laien nicht nur als Lückenbüßer angesichts des Priestermangels Stimmrecht haben, sondern als Volk Gottes, dann ist das nicht Demokratisierung im politischen Sinne. Es ist Wiederbesinnung auf Urchristliches“ (Kardinal Franz König, 1905-2004). Rund 2,3 Millionen Menschen haben sich diese „Freiheit des Wortes“ genommen und 1995 das „Kirchenvolks-Begehren“ unterzeichnet. Viele weitere folgten. Sie erhoben ihre Stimme aus Sorge über den desolaten Zustand der Kirche und ihre Zukunft. Dass ihre Befürchtungen nur allzu berechtigt waren, zeigt die Entwicklung der letzten Jahre. Die Austrittszahlen steigen unaufhaltsam. Eine Trendwende ist nicht in Sicht. Viele Kirchenleitungen verharren in Schockstarre. Andere blockieren hartnäckig den dringend notwendigen Kurswechsel und legen reformbereiten Bischöfen massiv Steine in den Weg.
Das Kirchenvolksbegehren und seine beharrliche und breit gefächerte Weiterführung in der Kirchenvolksbewegung Wir sind Kirche hat die Kirche für viele kirchlich nicht oder nicht mehr gebundene oder interessierte Zeitgenossen wieder in ein positiveres Licht gerückt. Es regt sich Leben in dieser scheinbar leblosen und verknöcherten Institution! Es keimt und wächst etwas heran in dieser winterlichen Zeit!
Die Bischöfe sollten endlich den Mut aufbringen, die in den Forderungen des Begehrens angesprochenen, aber keineswegs neuen Probleme tatkräftig aufzugreifen und nach zeitgemäßen Lösungen zu suchen. Es wird Aufgabe jeder einzelnen Christin und jedes einzelnen Christen sein, sich die Forderungen des Begehrens zu Eigen zu machen und sie, soweit möglich, in die Tat umzusetzen. Hier sind Zivilcourage, langer Atem und Solidarität gefragt. Der Aufbruch, der im Kirchenvolksbegehren manifest geworden ist, darf nicht zum Stillstand kommen! Der Aufschrei des Kirchenvolks darf nicht verstummen!
Auf Dauer wird es der römischen Kurie und den örtlichen Kirchenleitungen nicht möglich sein, ständig gegen das Kirchenvolk anzuregieren und sich für seine berechtigten, biblisch begründeten und theologisch gut fundierten Forderungen taub zu stellen.
Prof. Dr. Norbert Scholl, Wilhelmsfeld

Liebes Wir sind Kirche -Team, 
30 Jahre standhaft für eine jesuanische, eine menschenzugewandte, glaubwürdige Kirche einzutreten und immer wieder den Finger in die Wunde zu legen und Tiefschläge einstecken, das fordert größten Respekt und Anerkennung.
Herzlichen Dank für Euer unglaublich starkes Engagement und Eure fast überirdische Ausdauer. Natürlich sind 30 Jahre in der Denke der katholischen Kirche so gut wie nichts, und die meisten Themen, die ihr vor dreißig Jahren gefordert habt, sind leider immer noch Forderungen. Aber ihr habt es geschafft, eine anerkannte und wertgeschätzte Größe im Umfeld der Kirchenreform zu werden. Eure Stimme kann von der Kirchenleitung nicht mehr ignoriert werden. Andererseits seid Ihr auch für viele Katholiken der Hoffnungsträger, dass doch irgendwann die so notwendigen Reformen durchgeführt werden. Jeder, der sich schonmal um Veränderung in diesem schwerfälligen Koloss „Katholische Kirche“ bemüht hat, weiß Euren Einsatz und Eure Hartnäckigkeit sehr zu schätzen. Gebt nicht auf, im Vertrauen auf die Heilige Geistkraft - „Was vom Heiligen Geist kommt, kann nicht aufgehalten werden“ - und kämpft weiterhin für eine wertschätzende, glaubwürdige Kirche, die jeglichem Machtmissbrauch konsequent entgegentritt und endlich auch den Frauen gleiche Rechte und Würde einräumt. Macht weiter, denn die Stimme von Wir sind Kirche wird mehr denn je benötigt. – ohne Menschen, keine Kirche. Herzlichen Dank und viel Kraft und Gottvertrauen für die kommenden Jahre
Uli Spindler, Maria 2.0 im Bistum Augsburg

Einen langen Atem der Hoffnung und eine kämpferische Gelassenheit verbinde ich mit Wir sind Kirche. Ich bin beeindruckt, wie glaubwürdig das Team diese beiden spirituellen Grundhaltungen kreativ erneuert in all den Jahren. MERCI!
Pierre Stutz, Theologe, spiritueller Autor, Herbert-Haag-Preisträger 2020, Osnabrück.

„Wir sind Kirche“ – Noch immer ist dies leider nicht selbstverständlich. Noch immer müssen wir das in Erinnerung rufen, müssen darauf pochen. Nicht nur die da „oben“ sind Kirche, also nicht nur die geweihten Häupter – ausnahmslos Männer übrigens. Wir alle – Frauen und Männer – sind Kirche, und ohne uns geht Kirche nicht, geht nichts in der Kirche. Gefährliche Erinnerung deshalb. Diese Erinnerung gegen alle Unbill wachzuhalten, als Stachel im Fleisch der ach so „Heiligen Mutter Kirche“, nun schon ein Vierteljahrhundert lang, das braucht einen langen Atem. Dass Ihr den stets hattet, dazu beglückwünschen wir Euch von Herzen. Und dass Ihr uns in unserer Arbeit stets Vorbild und Weggefährten wart, dafür danken wir Euch sehr. Wir fürchten allerdings, dass es Euch noch ein weiteres Vierteljahrhundert brauchen wird – mindestens! Die Mühlen in den kirchlichen Chefetagen mahlen langsam, sehr langsam! So wünschen wir Euch für die kommenden Jahre und Jahrzehnte die Kraft zum Durchhalten, die kreative Ruach Gottes und den ermutigenden Galgenhumor, wenn Euer Slogan in den genannten Etagen wieder mal ungehört zu verhallen droht. Wir sind Kirche. Wer denn sonst?
Tagsatzung Schweiz - Vorstand des Schweizer Vereins für eine glaubwürdige Kirche

Liebe Geschwister, wir gratulieren Euch von Herzen für Eure so erfolgreiche und segensreiche Arbeit! Dass Ihr uns damals 2003 zum 1. ökumenischen Kirchentag gedrängt habt, mit Euch die ‚Ökumenische Gastfreundschaft‘, die beiden Gottesdienste in der Gethsemane Kirche in Berlin zu feiern, das vergessen wir Euch nie! Es waren so tiefgreifende Erlebnisse und Erfahrungen, dass die Vorbereitung und das Feiern dieser beiden Gottesdienste mit zu dem Gehaltvollsten gehört, was wir im Raum der Kirche erlebt haben. Unser Gemeindeleben hat das damals sehr bereichert und belebt.
Dass allerdings in den vergangenen 18 (!) Jahren weder in der katholischen Kirche, noch in unserer evangelischen etwas in Richtung gegenseitige Einladung zu Eucharistie/ Abendmahl‘ vorangegangen ist, empfinden wir als eine Schande in unseren beiden Kirchen. Die Fotos, die damals in diesen Gottesdiensten gemacht wurden, sprechen für sich. Ehepaare aus konfessionsverbindenden Ehen waren sehr bewegt und hatten Tränen in den Augen, weil es ihnen offiziell erlaubt war, gemeinsam zum Tisch des Herrn zu kommen.
Es handelt sich eindeutig nicht um eine innere Angelegenheit der katholischen Kirche, sondern um eine ureigenste Angelegenheit der Kirchen, es ist also auch unser evangelisches Herzensanliegen. 
Auch trifft es uns, wenn die Missbrauchsvorwürfe kein adäquates Echo finden. ‚Kirche‘ allgemein ist angefragt, ist dringend gefordert, nicht nur die katholische Kirche. In dieser Hinsicht tut sich unsere evangelische Kirche, was die Aufarbeitung dieser Vorwürfe betrifft, auch nicht gerade durch besondere Emsigkeit hervor. Eine Versöhnung und damit einen Abschluss für die Opfer zu finden, ist unter Querelen und unklaren Verlautbarungen seitens der Kirchen noch in weiter Ferne.
Was soll man Euch nur für die Zukunft wünschen? Sachgemäß wäre der größte Wunsch, dass Ihr und Eure Arbeit überflüssig werdet, dann wenn es Priesterinnen und Bischöfinnen gibt, eine Päpstin vielleicht, wenn der Missbrauch der Vergangenheit angehört und neuer nicht mehr möglich ist, wenn wir gemeinsam Religionsunterricht gestalten, wenn wir gegenseitig von unseren unterschiedlichen Traditionen lernen und wenn wir im Gottesdienst beieinandersitzen als beste Freunde, miteinander zum Tisch des Herrn gehen und Brot und Wein miteinander teilen.
Wir wünschen Euch auf Eurem Weg die Kraft des Heiligen Geistes und wollen Euch gerne weiterhin Begleitung sein.
Dorle Simon-Zeiske und Pfarrer Christian Zeiske, früher Gethsemane-Kirche Berlin

 

Einige frühere Testimonials in chronologisch absteigender Folge

Ich danke Ihnen für Ihre engagierte Arbeit im Interesse unserer Kirche und ihrer Zukunft. Gaudium Evangelii kann in manchen Passagen ermutigen, Fragen wieder aufzugreifen und neu auf einen Durchbruch zu hoffen. So sieht dies auch die Bischöfliche Frauenkommission, der ich seit längerem angehöre. Mit Gottes Hilfe und gemeinsam wird es gelingen, Kirche zu reformieren. Widerstände waren dabei oft Ansporn zu stärkerem Einsatz.
Dr. Gertraud Burkert, Kommunalpolitikerin und Ehrenbürgerin der Stadt München, im März 2014

„Die Kirchenvolksbewegung ‚Wir sind Kirche‘ hat in den vergangenen Jahren eine wichtige Rolle übernommen, Reformen in der Katholischen Kirche voranzutreiben. Dabei bringt sie wichtige Impulse für die Kirche, gesellschaftliche Entwicklungen der modernen Gesellschaft aufzunehmen. Mit den neuen Reformbestrebungen von Papst Franziskus besteht die Hoffnung, dass dies nun auf einen fruchtbaren Boden für die gesamte Kirche fällt.“
Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Mainz im Dezember 2013

"Von Anfang an habe ich die KirchenVolksBewegung in jeder Hinsicht unterstützt. In ihren Forderungen hat sie die Botschaft Jesu Christi hinter sich und sie entspricht zugleich den Erfordernissen der heutigen demokratischen und pluralistischen Gesellschaft. In der Zeit der beiden Restaurationspäpste Wojtyla und Ratzinger bestand wenig Hoffnung, dass ihre Anliegen in der Hierarchie Gehör finden. Mit Papst Franziskus aber scheint eine Wende eingetreten zu sein, die eine Erfüllung mancher ihrer Forderungen leichter macht. In der winterlichen Kirche hat die KirchenVolksBewegung die Glut unter der Asche am Glimmen gehalten. Möge das Feuer der Reform nun endlich die ganze Kirche und auch den Vatikan ergreifen. Also weiterhin, liebe Freundinnen und Freunde, Mut, Kreativität und Ausdauer!"
Prof. Dr. Hans Küng, Grußwort für die Sonderveröffentlichung "Vom Bohren dicker Kirchenbretter", Dezember 2013

 

25 Jahre KirchenvolksBewegung
"Die Zeit der Schafe ist vorbei!"    
4-seitige Sonderveröffentlichung von Wir sind Kirche Deutschland und Österreich
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"20 Jahre Wir sind Kirche Deutschland ... auf dem Weg ..."
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"15 Jahre KirchenVolksBewegung
Worte der Ermutigung und kritischen Begleitung von Hans Küng, Bischof Gaillot u.v.a. + Chronik 1995 bis 2010"
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12 Jahre KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche - 12 Ermutigungen
> PDF (12 Seiten)

Zehn Jahre KirchenVolksBewegung in Deutschland
Worte der Ermutigung und kritischen Begleitung, Herbst 2005
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"Freude und Hoffnung, Trauer und Angst"
Zehn Jahre Kirchenvolks-Bewegung Österreich

Worte der Ermutigung
> PDF (20 Seiten)

Testimonials for the 10th Anniversary of the International Movement We Are Church Ende 2006
Ignace Berten O.P., Christa Buzzi, Bishop Jacques Gaillot, Univ.-Prof. DDr. Gotthold Hasenhüttl, Prof. Dr. Josef Imbach, Univ.-Prof. Dr. Walter Kirchschläger, Weihbischof / Auxiliary Bishop Helmut Krätzl, Prof. Dr. theol. habil. Dr. h. c. Karl-Josef Kuschel, Annegret Laakmann, Dr. Thomas Plankensteiner, Univ.Prof. Dr. Hans Rotter SJ, Prof. Dr. Norbert Scholl, Pierre Stutz, Univ.-Prof. Dr. Peter Trummer, Prof. Dr. Knut Walf
> PDF (7 Seiten)

Zum 5-jährigen Bestehen der KirchenVolksBewegung
(kleine Auswahl)

  • Die KirchenVolksBewegung ist eine mutige und sehr wichtige Initiative in der Kirche ... Die Frage nach der Situation der Frau in der Kirche ist so dringend, weil Frauen die Hälfte der Kirche und ganz sicher auch die Hälfte oder sogar mehr der KirchenVolksBewegung sind ...
    Sr. Dr. Lea Ackermann Frau Europas 1998

  • Die Begegnung mit Wir sind Kirche beim Katholikentag in Hamburg hat mich sehr bewegt ... Es ist so gut, Menschen kennen zu lernen, die zwar den Traditionen treu, doch neue Wege suchen ...
    Avital Ben-Chorim Jerusalem

  • Frauen und Männer, die bei Wir sind Kirche mitmachen, sind keine randständigen Kirchenmitglieder, sondern in vielen Fällen römische Katholikinnen und Katholiken, die sich mitten im Herz ihrer Gemeinde engagieren ...
    Dr. Angela Berlis Alt-Katholische Pfarrerin

  • ... Die Reform in der katholischen Kirche bedeutet das Bohren sehr dicker Balken und verlangt den langen Atem. Fünf Jahre KirchenVolksBegehren zeigen aber auch: Für Reformen findet man Verbündete, auch über die Unterschrift hinaus.
    Knuth Erbe Bundesvorsitzender des BDKJ

  • ... Für die nächsten fünf Jahre weiterhin viel Schwung und jenen Geist, der gegen alle Versuchung zur Resignation geduldig und zäh an der Hoffnung festhält und die Kraft gibt, nicht nur zu träumen, sondern Träume in die Tat umzusetzen.
    Prof. Dr. Albert Franz Dresden

 

Prof. Eugen Biser 1998 über das KirchenVolksBegehren

„Insgesamt halte ich das schon für ein positives Phänomen, denn es hat sich gezeigt, dass den Christen das Schicksal der Kirche nicht gleichgültig ist, dass sie sich an der Neugestaltung der Kirche aktiv beteiligen wollen, dass sie mit ihrem Herzen an der Kirche hängen und dass sie aus eigener Initiative einen Beitrag leisten möchten, dass die Kirche wieder zu einer neuen Begegnung mit dem Menschen dieser Zeit gelangt.“
1998 in einem Interview zum KirchenVolksBegehren in "Impulse von unten" (Südtirol)
> PDF (6 Seiten)

 

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