3.12.2025 - KNA Aktuell

Reformgruppe an katholische Unternehmer: AfD keine Bühne bieten



Scharfe Kritik am Bund katholischer Unternehmer: Die Reformgruppe Wir sind Kirche lehnt jeden öentlichen Austausch
mit der AfD ab. Welche Argumente sie dafür anführt.
München (KNA) Mit einem oenen Brief hat die katholische
Reformgruppe Wir sind Kirche einen Vorstoÿ des Bundes
Katholischer Unternehmer (BKU) kritisiert. Ihr Bekunden,
sich für eine verstärkte öentliche Auseinandersetzung mit
Vertretern der AfD auszusprechen, halten wir für unvertretbar
und höchst gefährlich, schreibt die Gruppierung laut Mitteilung
von Mittwoch. Man sei über die Äuÿerungen höchst
irritiert.
Der BKU hatte vergangene Woche eine Erklärung auf
seiner Homepage veröentlicht. Man unterstütze die Partei
weder inhaltlich noch organisatorisch, wirbt in keiner Art und
Weise für sie und kooperiert auch nicht mit ihren Vertretern,
hieÿ es dort. Ein Wegducken in der eigenen Filterblase sei
aber nicht hilfreich. Daher wird der BKU den Dialog dort,
wo er gefordert wird, nicht verweigern.
Wir sind Kirche monierte: Die öentliche Präsenz
rechtsextremer Akteure würde erwiesenermaÿen deren Legitimit
ät stärken und ihre extremistischen Ansichten weiter
normalisieren. Dies muss mit allen Mitteln vermieden werden.
 Programm und Aussagen der AfD widersprächen den
Grundwerten des Christentums. Die katholische Lehre dagegen
betont die Würde jedes Menschen und die Verantwortung
für eine gerechte Gesellschaft. Dies haben auch die deutschen
Bischöfe und zuletzt Papst Leo in seiner Exhortatio 'Dilexi te'
getan.
Wir sind Kirche ist eine Vereinigung, die auf Veränderungen
in der katholischen Kirche drängt. In rund 30 Ländern
engagieren sich nach eigenen Angaben Mitglieder unter anderem
für mehr Gleichberechtigung, eine neue Sexualmoral
und eine stärkere Beteiligung von Laien.
Eine Exhortatio ist in der katholischen Kirche ein päpstliches
Lehrschreiben; das lateinische Wort bedeutet Ermahnung
 oder Ermunterung.

Zuletzt geändert am 07­.12.2025